Auf ein Wiedersehen

September 29th, 2013

Icebear Hotel, Negombo, 07:05 Uhr, 29.09.2013

Unsere letzten Minuten hier in Sri Lanka laufen. Wir sitzen in Erwartung auf unser Müsli und das obligatorische Toast am Frühstückstisch. Da wir um 7:30 Uhr zum Airport aufbrechen, waren die Jungs hier so nett, schon um 7 statt, wie sonst, um 8 Ihren Tag zu beginnen.

Wir haben eine erlebnisvolle und abwechslungreiche Rundreise durch ein wunderschönes Land mit liebenswerten Menschen hinter uns. Zahleiche neue und nachdenkenswerte Eindrücke werden wir mit nehmen. Im Laufe der Zeit werden wir uns sicher, wie auch nach den anderen Reisen, oft an die eine oder andere Begebenheit oder Situation erinnern. [M]

Noch ein Nachtrag zu gestern: Rice and Curries zum Abschluss waren mal wieder super![T]

Einkaufen macht Spass! Egal ob Fisch, Tee oder Tand

September 28th, 2013

Icebear Hotel, Negombo, 15:35 Uhr, 28.09.2013

„Crem‘ Dir wenigstens die Stirn ein.“ „Willst Du nicht besser die Kappe aufsetzen?“ Hätte ich ja alles gemacht. Aber wir waren mit den Fahrrädern unterwegs, und da war ich voll damit beschäftig darauf zu achten, dass Tanja auch links fährt 😉 Und jetzt ist – glaube ich – ist die Stirn etwas gerötet.

Aber der Reihe nach. Tanja, die ja führend in der „Being On Travel City Event Gestaltung“ ist, hatte herausgefunden, dass von 6 bis 8 morgens hier in Negombo ein, ich zitiere den Reiseführer mal sehr frei, „stinkender aber sehenswerter“ Fischmarkt ist.
Na gut, bevor wir wieder nur vom Beach Office schreiben können, dann mal los!
Gut, dass ein TT Fahrer direkt schon vor dem Tor zum Hotel stand. Der musste nämlich die Leute hier wachklingeln bzw vom Wachhund wachbellen lassen, denn alle Tore zum Hotel waren von der Nacht noch geschlossen und mit Schlössern gesichert.

Ich bin ja immer wieder von diesen Märkten beeindruckt, die man so in Europa nicht mehr zu sehen bekommt. Zwar kenne ich mich in der europäischen Gesetzgebung nicht aus, aber es werden wohl hygienische Gründe sein!? Dennoch, diese Mischung von Faszination, Horror, Staunen, Unbegreiflichkeit, Beieindruckend und Irrsinn sowie natürlicher Selbstverständlichkeit, bannt mich immer wieder.

Riesige Auswahl an frischem Fisch

Riesige Auswahl an frischem Fisch

Ganu schön großer Rochen, oder?

Ganu schön großer Rochen, oder?

Fischtransport

Fischtransport

Fischeinzelhandel

Fischeinzelhandel

Für alles Verwendung - auch für die Zähne

Für alles Verwendung – auch für die Zähne

Hunderte (?) Sorten von Fischen und anderem Meeresgetier, kleinen, großen, ganzen, halben, achtel, frisch oder nicht, blutig oder glänzend. Zähnen, die aus den Resten von Haiköpfen extrahiert werden. Käufern, Verkäufern, Hunden und Raben zwischen den vielen Menschen und Fischen. Riesige Rochen, die auf dem Boden liegen, Waagen und Geldbündel. Feilschende, kassierende und zahlende Menschen. Und ein paar, wie wir staunende, Touristen im Getümmel. I love it!

Das Frühstück hat mir trozdem geschmeckt, auch wenn ich keine Lust hatte, die Bilder dabei schon zu sichten und zu überspielen ;-).

Obwohl ich todmüde war, habe ich mich danach von Tanja ziehen lassen und wir sind nach einer kurzen Pause mit den Rädern aufgebrochen, die wir hier im IceBear leihen konnten.

Eindruck und Fazit von Negombo für mich: eine Stadt, in der man seinen Sri Lanka Urlaub nicht beginnen sollte. Aus meiner Sicht, die mit Abstand dreckigste Stadt und von zahlreichen eher, nicht so freundlich grüßenden Menschen gesegnet. Nicht, dass wir uns bedroht gefühlt hätten. Aber auf den Strassen hier habe ich weniger Wärme und Offenheit dafür aber mehr Unrat, gefunden als in den anderen Städten Sri Lankas. Auch die Ausläufer der Lagune in der Stadt sind total verdreckt. Vielleicht kein Wunder, wenn zT in den Vororten die Wasserversorgung aus Leitungen mit Kränen am Straßenrand zu bestehen scheint. Wenn die Versorgung schon ein Problem zu sein scheint, wer will sich dann um die Entsorgung kümmern? Wohin gingen wohl die ganzen Fischabfälle vom Markt? Der Strand hier ist auch kein Vergleich mit dem in Nilaveli. Die Anzahl an Menschen im Einzugsgebiet wird wohl den Unterschied ausmachen. Wird dieses Land seinen Weg finden (können)? Anfänge scheinen ja zB mit der Abgastestung auf den Weg gebracht geworden zu sein. Jedenfalls drücke ich ganz fest die Daumen.

Das Geschäft mit Tee aus den besten Lagen Sri Lankas

Das Geschäft mit Tee aus den besten Lagen Sri Lankas

Tja, wäre da nicht, denn keine Regel ohne Ausnahme, der kleine Teeladen mit Tee aus Nuwara Eliya gewesen. Wie wir seit dem Teemuseum in Kandy wissen: Dort wächst der beste Tee der Insel! Der Laden ist ca. 100 m vom Hotel weg. Ich hatte mit der Stadt und seinen Menschen schon abgeschlossen. Mussten wir diesen Laden noch aufsuchen? Kaum eingetreten, wurden wir direkt dazu aufgefordert mit nach hinten, in die Gute Stube, zu kommen. Dort hat uns dann die halbe Familie befragt (die Teenies), bestaunt (die Minis) und mit Teeproben bewirtet (die Mutter). Da die Mutter heute Geburtstag hat, bekamen wir auch jeder eine Tafel Schokolade geschenkt 🙂 ! Und dann haben wir erzählt, zugehört, fotografiert, uns Bilder angesehen und Namen und Adresse aufgeschrieben. Hach, auch wenn wir die Einladung zum Abendbesuch dann abgelehnt haben, ich bin so froh, auch in dieser Stadt wieder liebenswerte Menschen getroffen zu haben! [M]

Inzwischen sind wir beide tatsächlich etwas urlaubsmüde. Bei Michael äussert sich das in der eher negativen Einschätzung von Negombo, ich hatte heute morgen eine Vision von unserem roten Brotkasten! Und das schon vor 6 Uhr, so dass ich die Wahl hatte zwischen alleine Joggen gehen oder mit Michael zum Fischmarkt. Zum Glück konnte ich Michael überzeugen, denn auch zum Strand wäre ich ja gar nicht gekommen (s. abgeschlossene Türen weiter oben).
Der Fischmarkt war echt beeindruckend. Alle waren sehr konzentriert bei der Arbeit, hatten aber trotzdem manchmal Zeit, uns strahlend anzulächeln und das klassische „Where from?“ zur fragen. Wichtig war nur, nicht mitten im Weg stehen zu bleiben, weil sich ständig junge Arbeiter mit Fischkisten auf dem Kopf ihren Weg durchs Gewusel bahnen mussten.

Nebengeschäft am Fischmarkt

Nebengeschäft am Fischmarkt

Gegenüber des Groß- bzw. Exportmarktes gab es auch den Kleinhändler-Markt. Hier saßen dann wieder Frauen hinter einem Korb mit Fischen (auf der anderen Seite gekauft?) und man konnte einzelne Fische aber auch das passende Gemüse aussuchen.
Als wir nach dem Frühstück mit dem Rad an beiden Markthallen vorbei kamen, war der ganze Spuk vorbei, alles war leer!

Also ich glaube, Negombo ist schon ok für den Einstieg, wenn man nicht in der Hauptstadt übernachten möchte. Man hat ein bischen Strand (wir waren auch noch mal zur Abkühlung im Wasser), ein paar Sehenswürdigkeiten (den Fischmarkt, gefühlt 120 Kirchen – eine davon noch von den Holländern,

Erbaut von Holländern

Erbaut von Holländern

wie uns ein freundlicher Herr versicherte und die Lagune (auch wenn wir es nicht geschafft haben, einen unverstellten Blick auf die große Wasserfläche zu bekommen). OK, man merkt die Nähe zu Colombo: Im Gegensatz zu Polonnaruwa schliesst hier jeder sein Rad ab, ich bin gestern von einem Schuljungen um einen Kugelschreiber, ein Bonbon oder ein paar Rupien gebeten worden (so nicht, unsere Reste liegen in einer Vorschule) und die Tuk-Tuk-Fahrer hoffen auf unbedarfte Touris (Hinfahrt = 200 Rupien, die Rückfahrt mit einem anderen Fahrer sollte 800 kosten, wir haben dann aber auch auf 200 bestanden). Aber Alles in Allem ist es schon Sri Lanka, unser Hotel ist wirklich traumhaft (jetzt wirklich mit Meerblick und mit klassischer Musik im Hintergrund) und es gibt auch ein nettes cooles Cafe in einem Kolonialhaus.

Segler in der Lagune

Segler in der Lagune

Eben am Strand hatten wir noch Gelegenheit, Segelmanöver mit den tytischen Ausleger-Kanus mit viereckigem Segel und zwei V-förmig angeordneten Masten zu beobachten. Wenn die ihre Richtung ändern wollten, packen sie einfach das Steuerruder an der einen Seite ein und an der anderen Seite aus, ziehen das Segel zurecht und segeln quasi rückwärts weiter!
Wie von unserem Komentator empfolen, genießen wir jetzt die letzten Sonnenstrahlen, vielleicht wird es ja auch etwas mit dem Sonnenuntergang über dem Meer. Heute Abend gibt es das letzte Mal Sri Lankan Rice and Curries und dann freue ich mich auf unseren Brotkasten!
Mein Fazit: Kommt alle her! Es lohnt sich die vielen Eindrücke zu sammeln, und das Land und seine Bewohner haben es verdient, wenn man den einen oder anderen Euro hier ausgibt [T]

Nach Sonnenuntergang - Impressionen vom Strand.

Nach Sonnenuntergang – Impressionen vom Strand.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

It’s Tea Time

September 27th, 2013

Icebear Hotel, Negombo, 15:30 Uhr, 27.09.2013

Der Hochgeschwindigkeitsbus Linie 4 (Anuradhapura - Colombo, via Negombo)

Der Hochgeschwindigkeitsbus Linie 4 (Anuradhapura – Colombo, via Negombo)

Mein Gott war der Anlehnungsbedürftig! Ungefähr auf halber Strecke zwischen Anuradhapura und Negombo stiegen zwei Typen ein, von denen sich der eine neben uns auf die Dreierbank gezwängt hat. Dazu muss man wissen, dass die Sitze im Bus eher für die kleineren Asiaten ausgelegt sind. Da Tanja und ich bekanntermassen ein wenig größer sind, war der Dreiersitz für uns zwei nett geräumig und bequem. Unser Gepäck war diesmal exquisit im Kofferraum des Busses untergebracht und deswegen keine Rechtfertigung, den Platz für uns allein beanspruchen zu können. Mit den schmalen Damen, die sich zwischen den Stationen hin- und wieder mal dazu setzten und dann auch schnellstmöglich nach einem besseren Platz Ausschau hielten konnte ich gut umgehen. Nur als dann der Mann sich neben uns platzierte, direkt in einen kilometertiefen Tiefschlaf fallen liess und auch von seinem Kumpel nicht wecken liess, da wurde es dann mit zunehmender Fahrtdauer leicht unangenehm. Immer wieder kuschelte sich der Mann an meine Schulter, sein hin- und herschlagendes Haupt fühlte sich eher nicht so dolle an. Aber alles hat ein Ende, so auch die Busfahrt. Und zwar an der Negombo Juction, wo es von der Hauptstrecke dann abgeht. Da sind wir raus und 1,2 … war auch schon ein TT parat. Ich glaube es war so eins, vom dem der Roberto träumt. Blau, aus Italien und viel mehr Platz für Gepäck und Beine als in den kleineren Bajaj TT aus Indien, die uns bis dato chauffiert haben.

Frischer Fisch - Luftgetrocknet

Frischer Fisch – Luftgetrocknet

Das Hotel hier ist schön an der Küste gelegen und wir haben auch schon wieder Handel mit einem altgedienten Strandverkäufer getrieben. Gefühlt natürlich zu viel bezahlt, aber jeder entwickelt ja die Hilfe auf seine Art. Zum Ausgleich können wir uns dann am Abend eine Seafoodplatte für ungefähr das gleiche Geld 🙂
Im Moment geniessen wir aber den „free afternoon tea“ und den Müßiggang. Tanja liest und ich verzweifle ob der wieder einmal bescheidenen Zugangsmöglichkeiten ins Internet. Keine Ahnung, warum zuletzt und auch hier die WIFI Zugänge mit Passwort gesichert sind. Freiwillig mag man die eher nicht nutzen wollen. Dabei sind doch noch so einige Bilder nachzutragen … Tja, dann warten wir halt mal ab, vielleicht wird’s ja irgendwann besser. Bis dahin heißt es: Abwarten und Tee trinken. Apropos, ich hol mir dann grad mal noch einen.[M]

Es gibt hier stilecht eine Srilankanische Sunday Times am Holzstock. OK, es ist schon Freitag, aber es war trotzdem nett, sich das deutsche Wahlsystem mit Erst- und Zweitstimme und inkl. der Bilder aller Spitzenkandidaten zu Gemüte zu führen.

Am Strand von Negombo - Schwimmen wg Strömung zu gefährlich :-(

Am Strand von Negombo – Schwimmen wg Strömung zu gefährlich 🙁

Der Strand ist recht nett. Man soll nicht schwimmen wegen gefährlicher Strömungen, aber für einen netten Strandspaziergang und zum Joggen morgen früh reicht es allemal!
Wir sind mal wieder in einem kleinen Paradies gelandet, mit sehr schönem Garten, einer Schildkrötenfamilie in einem Gehege und frischen Tagetis auf dem Bett.

545_0366_s_blog

Farbenpracht am Hindutempel

Farbenpracht am Hindutempel

In diesem Urlaub haben wir echt mit sicherem Griff in den Reiseführer oder Tripadvisor die schönsten Unterkünfte rausgesucht. Morgen dürfen wir für die allerletzte Nacht noch in ein Zimmer mit See-Blick umziehen!
Eigentlich bin ich ja nicht so ein Internet-Kommentierer, aber nach diesem Urlaub werden wir in Ruhe vom heimischen Sofa aus alle Schlafstätten durchgehen und nette Kommentare schreiben – Wenn wir das immer mal wieder lesen, dann sollten wir auch mal was reinschreiben.
Die Fahrt in einem „Halbbequemen Bus“ (mit etwas größeren Sitzen aber ohne Klimaanlage) war OK, aber ich bin auch froh, wenn das jetzt vorbei ist. So hat es wenigestens auch einen Vorteil, dass wir übermorgen nach Hause fliegen…
Jetzt ist aber genug entspannt: Ich würde gerne noch in die Stadt, so gegen 16 Uhr wird es immer etwas kühler, das Licht wird wärmer, da lohnt sich noch ein kleiner Ausflug. Und wenn wir Glück haben, finden wir auch irgendwo ein Internet-Cafe mit noch schnellerer Verbindung als hier![T]

Naja, überhaupt eine Verbindung wäre ja mal was. [M]
PS: Hier im Restaurant scheint’s zu fluppen. Ich hab nix gesagt, kaum macht man’s richtig … . Wenn’s gut läuft, können wir dann heute oder morgen schon die Photos nachreichen …[M]

Nachtrag: Negombo am Nachmittag

Die Grachten von Negombo

Die Grachten von Negombo

Die Stadt wurde ziemlich stark von den Kolonial-Herren beeinflusst: Die Portugiesen waren sehr erfolgreich mit dem Glauben: Darum gibt es ohne Ende Kirchen und die Niederländer mit dem Wasser und dem Fahrrad: Sie haben einen 120km langen küstenprallelen Kanal gebaut, um ihren Zimt besser transportieren zu können. Heute ist der Kanal eher eine Abwasser-Rinne, aber er eignet sich gut, um die Fischerboote zu parken und direkt aufs Meer bzw. die Lagune zu fahren.

Unser Los vom 26.09. (das T) hat gewonnen! 40 LKR! d.h heute gab's 2 neue Lose incl. Aussicht auf den Pott

Unser Los vom 26.09. (das T) hat gewonnen! 40 LKR! d.h heute gab’s 2 neue Lose incl. Aussicht auf den Pott

In der Stadt haben wir dann unser Lotterie-Los von gestern geprüft: Leider nicht die 5 Mio Rupien, mit denen wir uns ein Ferienhaus in Sri Lanka kaufen wollten, aber immerhin ein Buchstabe richtig, dafür durften wir uns zwei neue Lose aussuchen: Vielleicht wird es morgen was mit dem Hauptgewinn!

Jetzt sitzen wir erschöpft in dem offenen Restaurant und lauschen den Wellen. Das Abendessen war etwas anstrengend, denn wir mussten uns das Krebsfleisch zum Teil schwer mit der Hummerzange erarbeiten. Zum Ausgleich waren die Krabben in verschiedenen Größen und die zwei verschiedenen gebratenen Fisch-Filets sehr zart…[T]

Home made rice & curries – Ein Abend in geselliger Runde

September 27th, 2013

Milano Tourist Rest, Anuradhapura, 07:00 Uhr, 27.09.2013

Hatten wir erwähnt, dass Mohammed uns gestern zum Abendessen zu sich nach Hause eingeladen hat?
Punkt 18:00 Uhr holte er uns am Hotel ab, stelte uns seinen Freund Sheldon als besten Koch Sri Lankas vor und dann ging’s zu viert im TT erstmal zum Supermarkt. Zunächst packte Sheldon verschiedene Gemüse, dabei nichts wirklich fremdes, in den Korb, danach hatten wir die Wahl zwischen Huhn und Fisch, wo wir uns fürs Huhn entschieden haben. Noch zwei drei andere Zutaten und weiter ging’s zu Mohammeds Haus. Dort angekommen bekamen wir zunächst eine Führung durch alle Zimmer und den großen Garten mit Hängematte zwischen einer Kokospalme und einen Jackfruit Baum.
Sheldon hatte schon angefangen in der Küche zu werkeln und ich verrichte einfache Hilfstätigkeiten wie Erbsen vorbereiten, Möhren schrubben und Kartoffeln schälen. Mohammed hockte sich ertmal kurz vor den Fernseher, vermutlich um vom Tag runter zu kommen. Tanja machte derweil fleissig Notizen und Fotos über die vielen Arbeitschritte, die für die Zubereitung der Curries notwendig sind. Sheldon erwies sich als geduldiger Lehrer, der uns immer wieder in Unterhaltungen unterbrach, um auf den nächsten Schritt bei der Zuubereitung hinzuweisen. Zwischenzeitlich trudelten auch noch Neil und später Rauff ein, weitere Freunde von Mohammed. So nach und nach verbreitete sich der köstliche Duft nach Curry und gebratenem Fleisch in der Küche.

Reis als Grundlage für "Maraceri Saru" (vegetable rice, Reis mit Gemüse)

Reis als Grundlage für „Maraceri Saru“ (vegetable rice, Reis mit Gemüse)

Frisches Gemüse

Frisches Gemüse

Der "Chef" bei der Arbeit

Der „Chef“ bei der Arbeit

So würzt man Dahl Curry

So würzt man Dahl Curry

Reis & Curries - mitgemacht

Reis & Curries – mitgemacht

gesellige, satte Runde

gesellige, satte Runde

Gegen halb Neun wurde ein Tisch im Garten aufgestellt und Mohammend brachte von Sheldon meisterlich arrangierte Teller. Eine Komposition aus Gemüsereis, Kartoffeln, Möhren, ganzen Erbsenschoten, Tomaten, gebratenem Huhn und Hühnchen Curry. Natürlich war auch Dahl Curry dabei, das hatten wir uns ausdrücklich gewünscht, um das Essen auch korrekt mit denen aus den anderen Küchen vergleichen zu können. Ich würde sagen, das Essen war gleichauf mit dem in der Rainforest Lodge, das seinerzeit die Schwiegermutter gekocht hatte.
Der Abend klang dann mit Lion Lager und angeregten Gesprächen aus. Der Rücktransport zum Hotel erfolgte mittels Scooter (also Rollern). Neil nahm mich hinten drauf und Tanja quetschte sich zwischen Mohammed und Sheldon. Der erste Mal zu dritt auf dem Roller! Mulmig wurde mir kurz nach der Abfahrt, als Mohammed mit Tanja rechts und Neil mit mir links fuhr. „Where are you going?“ fragte ich, Neil meinte „Same way“, es war nur eine ganz kurze Strecke, wie um eine Verkehrinsel herum, was aber für mich im Dunkeln nicht direkt erkennbar war. Es war nicht viel Verkehr, so dass die Fahrt sich dann ganz angenehm gestaltete.[M]
Es war wirklich ein netter Abend, und das beste ist, dass wir jetzt im Besitz des besten Dhal-Curry-Rezeptes von Sri Lanka sind! Und ausserdem wieder viel über Land un Leute gelernt haben: Verbindungen zwischen europäischen Urlaubern beiderlei Geschlechts und Sri Lankanern, die Verbreitung der Waschmaschine, Tuk-Tuks als Familiengefährt und die Nutzung von Goldschmuck als Rücklage, der ggf. verpfändet wird, um kurzfristig an Geld zu kommen.
Leider muss ich jetzt Schluss machen, mein Kontinental Breakfast wartet (ich wollte den Tag nicht direkt wieder mit Curry beginnen) und gleich geht es auf unsere letzte Bustour. Vielleicht haben wir bei den Schweizern auch wieder schnelleres Internet und können ein paar Photos nachliefern…[T]

Ruinen, Affen, kaum Touris aber angeregte Gespräche

September 26th, 2013

Milano Tourist Rest, Anuradhapura, 15:40 Uhr, 26.09.2013

Ermattet vom Tagwerk genehmigt sich Tanja nun erstmal eine Dusche, während ich Lassie schlürfend vor dem Rechner sitze und checke, ob wir auch morgen Nacht wieder ein Dach über dem Kopf haben werden.
Wir werden, zumindestens ist uns eines zugesagt worden.
Heute morgen saßen wir noch beim Frühstück, als Mohammed, der TT Fahrer, der uns gestern auf der Main Street die Tour angeboten hat, im Hotel ankam und uns mit auf die Reise in vergangene Jahrhunderte nehmen wollte.
Mohammed sprich richtig gut Englisch, hat 4 Jahre in Amsterdam, zwei in der Schweiz und ein weiteres Jahr in Deutschland als Koch gearbeitet. Für uns ein richtiger Glücksgriff.
Wir hatten nicht nur jemanden gefunden, der uns durch die weitläufigen Gefilde der alten Königsstadt chauffiert, sondern auch einen Diskussionspartner, mit dem es Spass macht und allein wg der Verständigung auch möglich Themen jenseits von „Where you from?“ zu diskutieren.
Manchmal würdigten wir den alten Bauwerken kaum einen Blick, da wir gerade ein spannendes Thema hatten.
Doch ich glaube, wir haben trotz allem, das wichtigste zu sehen bekommen. Nach dem Sightseeing hat er uns noch in ein Restaurant geführt, wo er am Wochenende auch gerne mit seinen Freunden feiert. Im Anschluss wurden wir von ihm im Supermarkt auch noch zu den wichtigsten Zutaten für Sri Lankisches Essen beraten.
Dann trennten sich unsere Wege zunächst. Witzigerweise hat ein anderer TT Fahrer, dem wir mit unserem Wunsch zum Fahrtziel ein wenig durcheinandergebracht haben, dann ausgerchnet den Standplatz von Mohammed angefahren, um sich durch ihn die merkwürdigen Wünsche der Touris erklären zu lassen.[M]

Wächterstein - darf an keinem Tempel fehlen

Wächterstein – darf an keinem Tempel fehlen

Buddhas Begleiter

Buddhas Begleiter

Liegender Buddha

Liegender Buddha

Bauanleitung zum Dagobabau

Bauanleitung zum Dagobabau

Mächtige Kuppel

Mächtige Kuppel

Reparaturarbeiten

Reparaturarbeiten

Seelilie - auch im Tempel als Opfergabe zu finden

Seelilie – auch im Tempel als Opfergabe zu finden

Ja, heute war nochmal Kultur und Geschichte angesagt: Viele intakte Dagobas (das sind diese großen, glockenförmigen Gebäude) und verfallene Paläste und Kloster. Dazwischen nette Wasserbecken und Stauseen: Sehr idylisch.
Im Gegensatz zu Polonnaruwa liegen hier die Reste der vergangenen Hauptstadt-Würde mitten in der heutigen Stadt, die meisten Dagobas werden noch aktiv zur Buddha-Verehrung genutzt. Zwischen den alten Steinen toben auch hier Gruppen von verschiedenen Affen-Arten umher. Besucher sind eher selten, die Saison fängt auch hier erst wieder im November an. Darum fällt es mir immer schwer, mich für einen der drei oder vier identischen Wasserverkaufsständen zu entscheiden, und damit den Rest ohne Geschäft zu lassen. Heute habe ich bei einer Bude Wasser und frisch gegrilltes Brot gekauft, Michael bei einer anderen Wasser und unser Guide bei einer dritten einen Tee: So war es wenigstens halbwegs gerecht!

Der Einkauf im Supermarkt war echt nett: Eine ganze Wand mit wilden Gewürzen und Gewürzmischungen! Für mich immer befremdlich: Traditionell in ein orangenes Tuch gewickelte buddhistische Mönche in Diskussion vor einem Regal mit Batterien…[T]

110 km Strassenbau

September 25th, 2013

Milano Tourist Rest, Anuradhapura, 16:30 Uhr, 25.09.2013

Direkt erstmal unter die Dusche und den Staub der letzten 110 km von der Haut spülen. Der Gedanke war gut, nur leider konnten weder Wasser noch Duschgel ganze Arbeit verrichten. Geschafft haben es letzlich die Handtücher, die jetzt rot und feucht über dem Halter liegen.
In letzter Minute haben wir in Trinco einen Bus nach Ananuradhapura bekommen. Unser TT Fahrer hat sich redlich bemüht, uns in die richtige Kutsche zu bekommen.
Trotz 2 1/2 Wochen im Land ist unser Singhales immer noch nicht perfekt, so hatten wir echte Schwierigkeiten, den Busschaffner zu verstehen, wo wir umsteigen sollten. Anhand einer Karte haben wir es uns dann zusammengereimt, aber das war unnnötig, denn in Horowuputana sind alle aus dem Bus raus und der Schaffner hat uns dann zum Bus nach Anuradhapura gewiesen. Da ist echt guter Service hier!
Aber das Stück dazwischen war echt harter Tobak. Statt, wie wir gedacht haben, die Strecke über Habarana zu fahren, ist der Bus eine nördliche Strecke durch eine recht ärmliche gefahren. Und die wird gerade runderneuert. Aber auf der ganzen Strecke gleichzeitig!
Am Rande der landschaftlich schönen Strecke standen zum Teil Wellblechhütten und zum Teil aber auch Neubauten, die aus einen Hilfs- und/oder Umsiedlungsprogramm nach dem Tsunami stammen. Auf den Dächern stand zb „Interhelp“.

Anwohner

Anwohner

Auch Busse müssen getankt werden

Auch Busse müssen getankt werden

Teilstück im Bau

Teilstück im Bau

Der Bus zuckelte mit 15-25 km durchs Land, wir dachten, wir kommen nie mehr an. Und dann die Schläge in den Rücken, wenn bei jeden Schlagloch oder Bauabschnitt die Federn bis auf die Achsen durchschlagen. Vielleicht hätten wir noch ein, zwei Jahre im Beach Ressort abwarten sollen, bis die Strasse fertig ist?[M]

Gute Idee, einfach dort bleiben, bis die Strase fertig ist. Alternativ hätten wir auch 10 min früher losfahren können, denn es gibt wohl einen Kompfort-Bus mit Klimaanlage. Der fährt aber nicht wie im Reiseführer beschriben um 9:50 Uhr, sondern schon um 9:45 Uhr, d.h. 2 Minuten bevor wir dort angekommen sind – Shit happens!
So hatten wir die Freude im wahrscheinlich langsamsten Bus von Sri Lanka zu sitzen und zumindest auf den ersten Kilometern zu überlegen, ob wir nicht einfach aussteigen und einen Bus nach Colombo nehmen sollen. Am Ende waren wir dann schon in den Aussenbezirken, keine Tuk-Tuks in Sicht und angesichts unserer schweren Rucksäcke sind wir dann einfach sitzen geblieben.
Die erste Erleichterung gab es in Horowuputana: Einen Wasserkran, zwei kalte Flaschen Trinkwasser und Samosas (scharf gefüllte Teigtaschen). Es ist erstaunlich, wie sehr diese drei Dinge das Wohlbefinden verbessern.
Der zweite Bus war dann kleiner, die Strasse weniger staubig und es ging tatsächlich schneller voran (obwohl: mein Navi nennt als Durchschnittsgeschwindigeit in Fahrt 29km/h…).
Nach der Dusche hier in Anaradhapura haben wir eine kleine Getränke-Orgie im Gartenrestaurant veranstaltet: 2x Cola, Lime with Soda, Ananas-Lassie und Soda Water, dazu noch ein Chicken und ein Cheese Sandwich. Jetzt sind unsere Lebensgeister wieder geweckt und wir machen uns zu Fuss auf ins Zentrum.[T]

Bei See-Gurken-Fischer’s zu Hause

September 24th, 2013

Pigeon Island Beach Resort, Nilaveli, 20:30 Uhr, 24.09.2013

Fischer's Fahrrad

Fischer’s Fahrrad

Nachdem Michael heute schon vor dem Abendessen etwas eingestellt hat, müssen wir jetzt einen zweiten Eintrag starten. Also das Treffen war schon ein bischen konspirativ: um 18:30 Uhr, d.h. nach Sonnenuntergang und darum stock-dunkel am Strand rechts von unserem Hotel. Dort erwartete uns ein netter Herr, der uns zu einem Tuk-Tuk geleitete, das etwas oberhalb am Ende eines Weges stand. Der Herr entschwand unter dem Murmeln von „Push-Bike“ und wir wurden ca. 3 km die Strasse nach Norden und dann einen staubigen Weg nach links gefahren um vor einem kleinen Laden abgesetzt zu werden. Ein anderer Herr (Michael hat ihn vom Strand wiedererkannt) brachte uns hinter das Haus auf zwei Plastik-Stühle, und dann durften wir Konversation machen mit dem Bruder des Hausbesitzers und jeder Menge Nachbarskinder. Die lernen zwar irgendwie alle in der Schule Englisch, aber man muss sich ja auch erst mal trauen… Unsere Fragen wurden dann eher übersetzt, bis sich ein Mädchen ein Herz fasste und den klassischen Satz: „What’s your name? I am Senia (oder so ähnlich), How old are you? I am ten“ loswurde!

Versorgt mit kalter Cola wurden wir dann herein gebeten in die gute Stube. Der Fernseher war verhängt – ob das wohl Ärger mit den Kindern gibt: Och nööööö, schon wieder Touris – dabei kommt doch heute meine Lieblings-Soap…..

Auf einem niedrigen Tisch dann eine große Schüssel Reis, zwei gebratene Fische (einer mit Tomatenscheibe im Maul), ein sehr leckerer Calamares-Eintopf (warm) und ein Stück Bananen-Staude. Zum Essen entschwanden dann alle, aber danach gab es noch spannende Geschichten von der nächtlichen See-Gurken- und Hummer Jagd inklusive Vorzeigen der Narben von Baracuda und Hai-Bissen. Am Ende haben wir mit den Kindern noch Schecken-Häuser gegen Gummibärchen, Aufkleber und Luftballons getauscht. Alles in Allem ein netter Abend zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft! [T]

Fischplatte beim Seegurken-Fischer zu Hause

Fischplatte beim Seegurken-Fischer zu Hause

Wie schon berichtet hatte ich gestern Abend das Abendessen mit ihm abgemacht. Zum einen hatte ich keine Lust mehr auf das Ressort Restaurant. Zum anderen glaube ich auch, dass durch die „großen“ Hotels mit ihrem Rundumsorglospaket die Kleinen auf der Strecke bleiben. Normalerweise erkunden Tanja und ich ja auch immer die um unser Hotel herumliegenden Restaurants. Aber hier sind wir soweit draussen, dass die Hürde recht groß ist. Irgendwie tat er mir auch leid. Darf nicht aufs Hotelgelände, klar die wollen das Geld selbst verdienen. Stattdessen muss er Kunden am Strand ansprechen. Das Gute ist, dass sein Bruder (und er wahrscheinlich auch) dadurch sein Englisch deutlich verbessert hat. Obgleich, als es dann heute Abend los ging, war mir schon etwas mulmig. Eigentlich sollte man ja so etwas nicht machen. Aber ich dachte mir, wenn der jeden Tag da am Strand Kunden findet, hat er mehr davon, als wenn er einmal welchen Böses will. Es hat sich ja dann auch gelohnt. No risk, no fun. [M]

Über, Unter, Vor und im Wasser

September 24th, 2013

Pigeon Island Beach Resort, Nilaveli, 18:00 Uhr, 24.09.2013

Da gestern der Tag für Tanja nicht so dolle war, durfte Sie heute dafür einer ihrer Lieblingsurlaubsbeschäftigungen nachgehen: Stempel sammeln. Dafür sind wir heute morgen mit dem TT zu Poseidons gefahren, da die Taucher hier im Hotel nach einer anstrengenden Saison im Urlaub weilen. Vor Ort war schon ein englisches Paar, die nach Beladen des Bootes mit den Tauchausrüstungen, dann auch mit raus gefahren sind.

Wir stechen in See

Wir stechen in See

Es ging mit dem Aussenborder Richtung Pigeon Island. Am einer kleinen Felsformation, südlich der größeren Insel, wurde dann der Anker geworfen. Die drei Taucher wurden kurz von Ihrem Guide instruiert. Wie auch bei den vergangenen Tauchgängen, die ich mitverfolgt habe, sollten sich alle an der Ankerleine langsam in die Tiefe hangeln. Plötzlich ein verwirrter Blick des Tauchguide. Der Engländer war verschwunden, während die beiden Mädels noch brav an der Leine ausharrten. Aber ein kurzer Blick Unterwasser zeigte dann, dass der Voreilige wohlauf war. Na und dann war 51 min Ruhe. Ausser dem Klatschen der Wellen ans schaukelnde Boot war nicht viel zu hören. Wir sind zu dritt auf dem Boot geblieben. Leider gab’s weder Matezeremonie noch Gespräch. War aber ok, so konnte jeder seinen Blick schweifen lassen, seinen Gedanken nachhängen oder schlummern. Als die vier wieder an Bird waren ging’s direkt zurück Poseidons. Kurz vorm Ufer haben wir kurz bei einem Radio- oder Fernsehteam beigedreht, die vor der Küste dümpelten. Was die dort gemacht haben? Jedenfalls nicht uns gefilmt.

Anker werfen

Anker werfen

Letzter Check

Letzter Check

542_0828_s_blog

Blub, blub

Blub, blub

Im Beachoffice von Poseidon, der Tauchschule, kam dann ein weiterer Stempel zu der Sammlung in das Nachweisheft für Tanjas Tauchgänge. Dort werden Tauchort, Tiefe und Zeit unter Wasser eingetragen.

Zurück wieder mit einem TT. Und das war mit Abstand da getuneteste was ich bis dato hier gesehen habe. Sogar blau-eloxierte Griffe und extra-coole Spiegel. Die Box im Fond war noch größer als diejenige, die wir letztens bestauint haben. Leider gab’s keine Kostprobe. Aber dafür sprach der Blinker! Danach normaler Touri-stress: … siehe gestern. Gestern hatte uns am Strand einer angequatscht und Schnorcheln und Dinner (Fisch vom Grill) im Angebot gehabt. Da wollen wir dann jetzt mal hin. [M]

Zwei Hummeln

September 23rd, 2013

Pigeon Island Beach Resort, Nilaveli, 19:20 Uhr, 23.09.2013

Danke für die Genesungswünsche: Ja, ich bin wieder da und traue mich gleich an ein Stückchen Pizza (ich dachte es ist besser, mit etwas Bekanntem wieder anzufangen.

Der Tag heute war sehr ereignisarm, so dass die Tatsache, dass heute Abend zwei Hummeln um unseren Sonnenschirm gekreist sind schon eine Schlagzeile wert ist 😉

Wir haben uns entschieden, unseren Aufenthalt um einen Tag zu verlängern. Witzigerweise war es tatsächlich günstiger, dafür ein Buchungsportal zu bemühen, als bei der Rezeption selbst zu buchen. Während wir noch auf die Bestätigung gewartet haben, kam dann der Manager schon mit der Buchungsnummer: Es lebe das Internet [T]

Heute haben wir gemacht, was andere Urlaub nennen: Abhängen, Beach Office, Chillen, Relaxen … Viele Namen für: einfach tagsüber auf der Liege am Strand faulenzen, lesen und schlafen. Und dann nach Bestaunen des Sonnenuntergangs ermattet gen Hotelzimmer schlurfen.

541_0739_s_blog

541_0767_s_blog

 

541_0771_s_blog
Mein Highlight war die „Beobachtung der Strömungsverhältnisse in Sri Lankanischer Mikro-Strandlandschaft unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses europäisch geprägter Körperformen und -bewegungen“.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich heute Abend nicht wieder alleine Schreiben und Essen muss 🙂 [M]

 

Von der großen zur kleinen Insel

September 22nd, 2013

Pigeon Island Beach Resort, Nilaveli, 19:30 Uhr, 22.09.2013, Tag der Bundestagswahl

So eine Auswahl zum Frühstück hatten wir bisher hier noch nie. Nicht dass wir von frischen Früchten und Toast mit Marmelade nicht satt geworden wären. Doch die reichhaltige Auswahl mit Cornflakes, Dhal Curry, Nudeln, Milchreis, Baked Beans und verschiedenen süßen Kuchen war neu. Alles war in dem abgetrennten klimatisierten Raum aufgebaut. Nur der junge Koch, der für die Zubereitung frischer Omelet zuständig war, stand im Eingangsbereich zum Restaurant. Wir es sich für einen Sonntag gehört, haben wir es danach langsam angehen lassen und haben uns zwei Liegen am Strand, schön im Schatten der Palmgedeckten Sonnenschirme, organisiert. Auf diese Weise war die Mittagshitze erträglich, auch wenn auf dem Weg zum Wasser die Fußsohle fast glutrot schimmerten. Ohne Abkühlung war es jedoch nicht Auszuhalten. Um 14 Uhr ging dann der Schaff los: mit Vereinten Kräften schoben und zogen wir die Schaluppe vom Strand ins Wasser, um damit zu Pigeon Island überzusetzen. Zunächst ein kurzes Stück parallel zum Stand Richtung Navy Base, um an einen kleinen Büdchen die Tickets für die Insel zu besorgen und dann auf direktem Weg den einen Kilometer über den ruhigen Indischen Ozean bis hin zur vorgelagerten Insel gegenüber unseres Hotels. Dort bekamen wir Flossen, Maske und Schnorchel überreicht. Und obwohl ich erst nicht wollte (meine Erinnerungen an die Versuche in Costa Rica zu schnorcheln kamen mir wieder in Erinnerung) habe ich dann doch das Equipment übernommen. So ein Schnorchel im Mund erinnert mich immer irgendwie an Röntgen beim Zahnarzt. Und, ich bitte Entschuldigung, empfindliche vielleicht den folgen Rest vom Satz auslassen, dieses Würgegefühl setzte auch diesmal wieder ein, als ich den Schnorchel in den Mund nahm. Aber irgendwie ging’s dann doch. Das schnelle Atmen am Anfang fiel mir direkt auf, weil Tanja immer erzählt, wie Anfänger beim Tauchen dadurch sehr viel Luft verbrauchen und so ihre Tauchzeit verkürzen. Nach einer kurzen Weile jedoch ging es direkt besser und die vielen Fische und die Korallen erfreuten auch meine Sinne. Augen, Ohren (es knackte immer so interessant, ob das die Fische sind, die an den Korallen knabbern?) und auch der Geschmack. Irgendwann war mir dann der Salzgeschmack auch egal. Man gewöhnt sich halt an Alles, zumindest an Vieles! Und auch auf diesem kleinen Eiland wurden wir wieder angesprochen, zunächst von Soldaten der SL Navy, die hier wohl ihre Freizeit verbrachten. „Natürlich“ mussten wir wieder für Photos posieren. Davon ermuntert kam eine Gruppe auf uns zu. Diesmal „nur“, damit sie ein Photos von uns mit ihren Freundinnen machen konnten, keine Frage „where do you come from?“ War wahrscheinlich egal. Hauptsache weiß und groß 😉

Das Abendessen, diesmal Pizza, habe ich mir leider alleine schmecken lassen müssen. Tanja ist wegen einer Magenverstimmung auf dem Zimmer geblieben. Dabei haben wir außer dem Frühstück heute morgen nur ein paar Kekse geknabbert und wollten heute Abend groß „Reis mit Curries“ ausprobieren. Vielleicht morgen dann? Ich hoffe ihr geht es schnell besser, damit sie morgen zum Tauchen kann. Ansonsten verlängern wir vielleicht unseren Aufenthalt hier am wunderschönen Strand noch um einen, oder zwei?, Tage. [M]

PS: Sorry, dass wir zur Zeit keine Photos liefern können. Aber allein den Text hier online zu stellen ist schon eine zeitraubende Angelegenheit …

2 Stunden auf dem Bahnhof: Wie Sri Lankaner uns kennenlernen

September 21st, 2013

Pigeon Island Beach Resort, Nilaveli,14:40 Uhr

Heute ist Regional-Wahl in Habanara, darum sollen die Busse besonders voll sein. Aber wir haben ja schon seit zwei Tagen versucht herauszufinden, wie wir mit dem Zug an die Küste kommen.

Habarana Railway Station

Habarana Railway Station

Die Abfahrtzeiten schwanken zwischen 10 und 11 Uhr, im Netz gibt es nur den Nachtzug und zudem sind zwei Bahnhöfe in der Nähe, und es gibt widersprüchliche Angaben, von welchem man abfahren soll. Egal: Wir haben für 9 Uhr ein Tuk-Tuk bestellt, und lassen uns zu dem nähergelegenen Bahnhof bringen. Der Bahnbeamte versichert glaubhaft, dass der Zug nach Trincomalee um 11 Uhr kommt, und verkauft uns auch schon mal die Fahrkarten: 2€ für uns beide für ca. 90km.
Und da es erst 9:20 Uhr sind, setzen wir uns einfach hin und warten ab.
So nach und nach füllt sich der Bahnhof, und während ich von einer netten Familie aus Colombo erst um ein Photo gebeten und dann in ein Gespräch verwickelt werde, darf Michael mit einer jungen Dame flirten.

Zwei Künstler warten auf einfahrenden Zug

Zwei Künstler warten auf einfahrenden Zug

Schon spannend, so etwas über die Urlaubs- und Schulsitten zu erfahren und nebenher über das UNESCO Welterbe in Sri Lanka und Deutschland zu plaudern. Am Ende habe ich einen Namen, um mich auf Facebook mit einem Journalisten aus Colombo zu verbrüdern und eine Menge über Sri Lanka gelernt.[T]

 

Kontaktaufnahme

Kontaktaufnahme

Ich war schon ein wenig neidisch, dass Tanja direkt wieder in Kontakt zur Bevölkerung war, während ich lesend auf der Bank sass. Aber ich wollte mich nicht evtl. störend dazugesellen. So lass ich noch ein Weilchen über die Industrielle Revolution in Europa und verglich die in der Geopoche dagestellten Bilder aus dem Europa des 19 Jhd im Geiste mit dem Sri Lanka von heute.
Kaum hatte ich die Zeitschrift abgelegt, bot die junge Dame neben mir etwas in Zeitungspapier eingewickeltes an, das wie Haselnüsse aussah. Erst zögerte ich (wg „Cook it, peel it or forget it“), dachte mir dann aber sch…, ist doch unhöflich wenn ich nix nehme. Und schwupp war ich mit ihr im Gespräch. Ihre Schhwester studiert German studies in Colombo und sie warte mit ihrer Mutter auf den Zug nach Colombo, wo sie wohne. Was genau sie dort macht, konnte ich nicht herausfinden. Jedenfalls wollte sie meine Telefonnummer, die aus Sri Lanka hat ihr nicht gereicht, mehrmals die Frage, nach der in Deutschland. Und ob sie mich wirklich anrufen dürfe? EMail, Facebook und Youtube war für sie kein  Thema. Es war eine sehr nette Unterhaltung, die als ihr Zug dann kam, mit einer herzhaften Verabschiedung von mir und Tanja endete. Jetzt war auch für mich die Welt wieder in Ordnung. [M]

Stellwerk in Habarana

Stellwerk in Habarana

So um 10:45 Uhr traf dann der Zug nach Colombo ein, und es wurde wieder leerer. Kurz danach kam die nächste Frage nach einem Photo – es ist doch immer wieder schön, die Attraktion zu sein, statt selbst nur alles zu knipsen! Diesmal war es ein sehr gut englisch sprechender älterer Herr aus Colombo, der mit Fahrer und Helfer unterwegs ist, weil er Eisenbahnen liebt. Im folgenden Gespräch wurde uns ein von ihm geschriebenes Buch über einen speziellen Zug in Sri Lanka und eine Visitenkarte mit goldener Prägung überreicht. Ausserdem haben wir erfahren, dass wir nach ca. 20 Minuten umsteigen müssen (Galoya junction), er würde dann auch wieder am Bahnhof

Der Bahnenthusiast

Der Bahnenthusiast

stehen. Schon sehr nett, die Sri Lankaner, unser Tag heute war sehr reich![T].

Wohl wahr. Diese 2 Stunden auf dem Bahnhof haben wieder einmal gezeigt, was für liebenswerte und im positiven Sinne neugierige Menschen hier in Sri Lanke leben. Ich erinnere mich noch daran, wie ich am ersten Tag in Colombo am Galle Face Green die Bitte von einem Jungen nach einem Foto mit mir abgeleht habe. Mir ist nun klar geworden, das meine Ablehnung allein aus meiner anfänglichen abwartenden Anspannung und in völliger Unkenntnis der Menschen hier im Land erfolgte. Heute würde ich sicher gerne Ja zu einem Foto sagen [M].

Sri Lankanischer Bahnangestellter

Sri Lankanischer Bahnangestellter

Im "historischen" Abteil 3. Klasse

Im „historischen“ Abteil 3. Klasse

In Trincomalee haben wir uns dann mal wieder ein Tuk-Tuk gegönnt, immerhin waren es noch 16km zu unserem nächsten Paradies. Schon am Empfang wurde uns ein kühles feuchtes Handtuch und ein Saft gereicht, das Zimmer ist nett, das offene Restaurant geschmackvoll (und mit WLAN), der Pool groß, der Strand traumhaft und direkt vor der Tür: Hier können wir jetzt 3 Tage abhängen! Für unsere Stalker: Wir haben ein Angebot mit 30% Rabatt, sonst hätten wir dieses Hotel bestimmt nicht ausgewählt![T].

Unser Paradies in Nilaveli

Unser Paradies in Nilaveli

Playa de Nilaveli

Playa de Nilaveli

Sonnenuntergang im Paradies

Sonnenuntergang im Paradies

Beim Bilder kopieren heute Abend kamen dann auch noch zwei Anrufe. Zum einen hatte sich Tilak (und nicht Tira) nochmal gemeldet. Wir hatten uns leider zweimal in Habarana verpasst, um Adressen auszutauschen. Das haben wir dann jetzt per SMS erledigt.
Und die Schwester des jungen Mädchens vom Bahnhof hat angerufen, um mit mir und Tanja ein wenig auf Deutsch zu plaudern. Das fanden Tanja und ich echt beachtlich. [M]

Und jetzt gibt es Reis mit Curry! [M]

Ruinen mit dem Rad – mit dem Kopf zwischen den Knien durch Polonnaruwa

September 20th, 2013

Habarana Heritage, 16:40 Uhr

Puh, das war ein langer und staubiger und sonniger Tag: seit 48h keinen Tropfen Regen mehr und es gab auch einen richtig blauen Himmel!

Heute morgen sind wir zu Fuss die 100m zur Bus-Raststätte gewandert und haben dort nach einem Bus gefragt. Nach kurzer interner Beratung kam ein Nicken und die Aufforderung, uns einfach an die Straße zu stellen. Und wirklich: schon der erste Bus-Schaffner nickte auf die Frage nach Polonnaruwa und winkte uns in den Bus.[T]

Paradies Hotel,18:30

„Links, Tanja, Links fahren“, immer wieder hatte ich Spass inne Backen, wenn ich Tanja auffordern konnte, doch links zu fahren. Sie erzählt doch so oft von den Radtouren und dass sie ihre Nichten immer mit „Rechts M…, Rechts fahren“ an die deutsche STVO ranführen durfte. Gruß übrigens von dieser Stelle an die BöPi Radtour Truppe. Die Radübernahme in Polonnaruwa erfolgte reibungslos. Direkt als wir aus dem Bus raus sind, wollte uns jemand per Tuk-Tuk (im folgenden TT) durch die Ruinenstadt führen. Nö, wir suchen Räder. Ah, dann kommt mal mit, mein Bruder hat einen Radverleih.

Wenn das kein Grund für schlechte Laune ist ...

Wenn das kein Grund für schlechte Laune ist …

Kurz Probe gefahren, er murmelte noch was von Sattel höher? Aber das habe ich nicht ernst genommen, weil dem Rad nicht zugetraut. So sind wir, ich mit den Ohren zwischen den Knien, dann losgezuckelt. Erst Tickets holen und rein ins Museum, einen Überblick verschafft und dann weiter, einmal noch nach dem Weg gefragt und da standen sie schon, die alten Ziegelbauten. Ich will’s mal so formulieren. Kultur und geschichtliche Gemäuer und Figuren kommen nicht bei allen gleich an. Aber das kennt ihr sicher auch (spätestens beim Weiterlesen). Wo es möglich war ist Tanja in jeden Tempel rein.

Blick von aussen (mit Schuhen) in den Tempel

Blick von aussen (mit Schuhen) in den Tempel

Ich hatte wg des unbequemen Fahrrads schlechte Laune und dazu keine Lust mir immer Socken und Schuhe auszuziehen, um alte Heiligtümer zu bestaunen.

Das Highlight am Ende von Polonnaruwa

Das „Highlight“ am Ende von Polonnaruwa

Kurz nach dem weitest entfernten Punkt, wir waren schon wieder auf dem Rückweg, habe ich, als Tanja zum Lotusbrunnen ist, am Rad ein bisschen frustiert rumgefummelt und siehe da! Der Sattel liess sich in eine perfekte Höhe ver- und sogar dort feststellen (das habe ich in Schottland, da sind wir wieder beim Thema ;-), schon anders erlebt).
Von da an, ging’s besser, jetzt wollte ich auch die staubige Sandstrecke durch den Dschungel auch nicht mehr mit dem Radel im Fittnesstudio tauschen, auch wenn dort alles nach 30 min vorbei ist und die Dusche bereit steht. Auch kam mir der Weg weder so steil noch so lang wie auf dem Hinweg vor.

So sieht die eingerüstete Figurenhalle von innen aus!

So sieht die eingerüstete Figurenhalle von innen aus!

Der liegende Buddha

Der liegende Buddha

Einmal habe ich dann doch Socken und Schuhe beiseite gelegt: Der liegende Buddha war es aber dann auch wert! Daneben fand ich noch die riesigen glockenförmigen Gebäude sehenswert. 538_0487_s_blogAnsonsten fand ich diese Alte Stadt eher relativ (was immer ihr darunter verstehen mögt). [M]
Tja, wenn man auch dicke Schnürschuhe mit Socken trägt statt Sandalen wie jeder Sri Lankaner und auch fast alle Touris…. Ich fand die Ziegelbauten schon sehr spannend. Immerhin wurden sie so um 900 bzw. 1200 nach Christi erbaut und sind schon aleine deshalb total faszinierend. Es gibt hinduististische Tempel (sehen fast immer gleich aus und bestehen aus einem kleinen quadratischem Raum und einem Vor-Raum zum Opferfrüchte schneiden.

Hinduistischer Tempel (auch von aussen) mit blauem Himmel

Hinduistischer Tempel (auch von aussen) mit blauem Himmel

Ausserdem gibt es Audienzhallen: Die sind dafür da, dass sich Bittsteller schön klein fühlen, d.h. mit vielen Treppen und Säulen und einem erhötem Thron-Bereich. Und dann noch Stupas: Das sind die Glocken, von innen nicht zugänglich aber mit kleinen Tempel-Räumen umgeben werden sie oft auf Verbrennungsstätten von Königen errichtet oder enthalten Reliquien. Und als letztes die Figuren-Hallen. Die sind von aussen und manchmal auch noch von innen nett geschmückt und haben innen einen großen stehenden Budda. Wenn man die so halb verfallen sieht, dann wird klar: Auch der Buddha ist aus Ziegeln gemauert und wird dann mit Ton verkleidet: Sieht aus wie Stein, ist aber viel einfacher herzustellen! Ausserdem waren dahinter viele Fledermäuse in Tagesruhe – ein ziemliches Gewusel.
Und wenn man so den halben Tag dadurch radelt, dann wird klar wie groß das bebaute Areal ist. Klar kann man sich auch im klimatisierten Bus/Auto von einem Highlight zum nächsten kutschieren lassen und nur kurz rauskommen, ein Photo machen und wieder zurück in die Kühle, aber dann hat man doch wirklich nur den halben Spass![T]
Gegessen haben wir heute Nachmittag bereits in Habarana. Abwechslung muss sein und so hatten wir lecker gebratene Nudeln mit Huhn und die bis dato besten Pommes in diesem Land.
Zum Hotel sind wir mit dem TT zurück. Da waren hinter der Rückbank die dichsten Boxen eingebaut, die man sich für ein TT vorstellen kann´. Es gab auch eine kleine Kostprobe. [M]

Wachlöwe - bewacht den Eingang zur Audienzhalle

Wachlöwe – bewacht den Eingang zur Audienzhalle

Das ist der Vorgänger des güldenen Zahntempels in Kandy

Das ist der Vorgänger des güldenen Zahntempels in Kandy

Buddha-Helfer am Eingang der Stupa

Buddha-Helfer am Eingang der Stupa

Am Rand des Erzählsteines

Am Rand des Erzählsteines

Saunters Paradiese 19:45 Uhr
Michael ist mal wieder am optimieren. Das ist besonders spassig, weil der Hotel Manager? nicht so 100% englisch spricht und Michaels Zeichnungen jetzt auch nicht so ganz selbsterklärend sind. Aber ich bin sicher, er wird das Hotel schon auf Trapp bringen. Es hat wohl erst Ende letzten Jahres eröffnet und es sind auch erst 9 von 15 Bundegaows fertig.
Der Pool nach getaner Besichtigungsarbeit war auf jeden Fall göttlich!!!!
Am Ende hatten wir noch eine sehr nette, völkerverständigende Diskussion über die Unterschiede von Sri Lanka und Deutschland bzw. Europa. [T]

Wolkenmädchen

September 19th, 2013

Saunters Paradies Hotel, am Pool, 15:30 Uhr, 19.09.2013 (Vollmond und somit Feiertag und Schulfrei)

Man(n) muss sich erst daran gewöhnen. An dieses faule rumliegen am Pool. Seit 2 1/2 Stunden liegen wir hier nun schon. Zwischendurch eine wohltuende Abkühlung im angenehm temperieren Wasser, ein kleines Nickerchen zwischendurch. Und doch hatte ich zwischenzeitlich kurz den Gedanken aufzustehen und die 50 m nach nebenan zu gehen und Tira zu fragen, ob ich ihm nicht was helfen kann. Aber vermutlich würde ich ihm nur im Weg rumstehen.

Blick auf den Magmaschlot

Blick auf den Magmaschlot

Heute morgen um 6:58 Uhr rief er an und wollte wissen, ob wir um 7 oder um 8 nach Sigiriya gebracht werden wollten. Abgemacht hatten wir gestern 7. Was soll’s, um zwanzig nach sieben kam er angetuckert und lud uns neben seinen ältesten Sohn ins Tuk-Tuk. Auf der Strasse nach Habarana kamen wir an seinem Haus vorbei, der Kurze stieg aus, lief zum Haus und „zwang“ seine kleine Schwester uns zuzuwinken, stieg dann wieder ins Gefährt und wir fuhren, nach … wohin? Aufmerksame Leser wissen es: ein Tuk-Tuk muss vor jeder wichtigen Fahrt erstmal, na? Na klar: Betankt werden! Aber danach ging’s dann über die Abkürzung durch den Dschungel (eine im übrigen schmale, aber frisch geteerte Strasse) Richtung Sigiriya. Zwischendurch wurde kurz an einem Altar mit Ganesha gehalten, um Schutz für die Fahrt zu erbitten, da die Strasse auch gerne von Elefanten benutzt wird.

Schildkröte am Wegesrand

Schildkröte am Wegesrand

Ab und an hielt Tira an und zeigte uns ein Gürteltier?, eine Schildkröte, mehrere Pfaue aber (zum Glück) keine Elefanten. [M]
Wir haben nicht nur Ganesha, sondern auch Buddha um einen Segen gebeten. Touris wollen immer vor irgendwas photographiert werden, also haben wir uns pflichtschuldig hingestellt und uns photographieren lassen. Danach haben wir dann Tira und seinen Sohn an gleicher Stelle abgelichtet: Es geht um Gerechtigkeit![T] Naja, eigentlich wollte Tira, dass wir uns davor stellen. [M]

Sigiriya - Der Felsen in der morgensonne

Sigiriya – Der Felsen in der morgensonne

In Sigiriya angekommen verständigten wir uns darauf, dass wir ihn anrufen würden, wenn wir fertig seien. Und so zogen wir beide dann gen Magmaschlot. Der Weg führte durch eine vor Jahrhunderten mit großen technischen Fertigkeiten angelegte Brunnenanlage weiter zu den Treppen am Einstieg. Ein faszinerendes Bild, dieses Naturgebilde vor sich in die Höhe ragen zu sehen. Vereinzelt tauchten in großer Höhe schon diejenigen auf, die unterwegs keine Mini-Safari hatten und somit vor uns am Ort waren.

Blick auf den Garten

Blick auf den Garten

Bald waren wir ebenfalls höher und an Wendeltreppen angelangt, die zu und von den Fresken aus dem 5. Jhd führten. Die Wolkenmädchen sind mit hoher Kunstfertigkeit als Fresken auf Putz aufgetragen, der den Fels bedeckt. Üppig ausgestattete Damen, deren Bedeutung die Gelehrten nicht ganz eindeutig zuordnen können.

Wolkenmädchen I

Wolkenmädchen I

Wolkenmädchen II

Wolkenmädchen II

Aufstieg durch das Maul des Löwen

Aufstieg durch das Maul des Löwen

Durch die Löwenklauen weiter hoch, laut Warnschilden an Wespen-, ich würde eher Hornissennestern sagen, vorbei, die am steilen Fels hängen. Eine eiserne Treppe führt dann zum Plateau am Gipfel, was auch in mehreren Etagen angelegt ist und früher erst eine Klosteranlage und später ein Palast war. Überraschend groß und weitläufig konnten wir über verschiedene Treppen gehend, die Anlage bestaunen. An einigen Stellen blies der Wind uns sturmartig um die Ohren und Sand ins Gesicht.

Faszinierende Weite

Faszinierende Weite

Die Ausicht über das Umland war natürlich gigantisch. Berge in der Ferne und Urwald ringsrum.

Buddha - hoch über den Wipfeln

Buddha – hoch über den Wipfeln

Auch ein Buddha war zu sehen, der in einiger Entfernung über den Wipfeln thronte. Das Beste am Abstieg war eine Affenfamilie, die direkt neben uns langsam aber sicher den Berg runterturnte. Faszinierend denen beim Lausen und Spielen zuzusehen. Den Abschluss bildete ein Besuch im Museum, dass die Japaner Sri Lanka geschenkt haben. Dann riefen wir Tira an, der uns dann gegen 13 Uhr, statt neben seinen Sohn, zu drei Bananenkisten verfrachtete, die er in Dambulla zwischenzeitlich gekauft hatte. [M]

Hübsch häßlich, oder?

Hübsch häßlich, oder?

Oh wie süß!

Oh wie süß!

Da wohnen die Termiten

Da wohnen die Termiten

Affenbande beim Spielen

Affenbande beim Spielen

Als wir heute morgen am Berg ankamen, waren nur Touris unterwegs (es ist doch nett, wenn man die Wolkenmädchen in Englisch, Italienisch oder Rusisch erklärt bekommt).

Steil Treppauf und -ab- Gut, dass es zwei Spuren gibt

Steil Treppauf und -ab. Gut, dass es zwei Spuren gibt.

Beim Abstieg kamen uns dann auch große Gruppen und Familien aus Sri Lanka entgegen. Ich finde es immer schön, wenn auch die Bewohner des Landes selbst die Gelegenheit haben, sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Dann fühlt man sich nicht immer so als ehemalige Kolonialmacht…[T]
(das brauchen wir (hier zumindestens) eh nicht, denn wir sind ja keine Portugiesen, Niederländer oder Briten [M])

Was auch noch festgehalten werden sollte, weil hier selbstverständlich, aber sonst bald vergessen: Leckereien vor Ort sind die Super Cream Cracker und Hawaian Cookies von Munchee, die Mango- oder Lemon-Puffs (quasi in Sandwich aus zwei mit Zucker bestäubten Butterkekse, mittendrin eine zuckrige Fruchtpaste) von Maliban, weiter die Biere Lion Lager und Lion Stout, Reis mit Curries (am besten ist meistens das Dhal (also gelbe Linsen) und dann natürlich Bananen  und Ananas. Diese kleinen braunen Samtdinger, den Namen hat Tira mir genannt, aber den habe ich schon wieder vergessen, leider eigentlich. Denn auch die Namen von vielen anderen Dinge und Personen finde ich schwierig zu merken, weil doch recht fremd für unsere Ohren.
[M]
Ich finde ja auch die lokalen Snacks sehr lecker. Nach unserer Wanderung den Berg rauf und wieder runter waren wir noch in der Canteen. Eher ein kleiner Schuppen mit einer Theke, die neue großzügige Cafeteria nebenan ist noch im Bau.

Einheimische Leckereien

Einheimische Leckereien

Dort gab es wieder die leckeren Linsen Frikadellen (Richtig: Dhal Wada) und Samosas, das ist so ein fritierter Pfannkuchenteig mit scharfem Gemüse und gekochten Eiern. Also Verhungern tun wir nicht, wenn wir auch grade beim Auswählen des Dinners sehr vorsichtig waren, und nicht die gemischte Grillplatte oder das Chicken Cordon Bleu gewählt haben. Wir wollen unsere Gastgeber ja nicht in die Verlegenheit bringen, wenn es dann gar nicht da ist. Immerhin haben wir sogar einen zweiten Nachtisch gefunden, und morgen Abend essen wir dann woanders.

Impressionen - Seerose im Sigiriya Museum

Impressionen – Seerose im Sigiriya Museum

Und jetzt wisst Ihr auch, wann wir unsere Ergüsse zu Rechner bringen: Zum Beispiel, wenn wir faul am Pool liegen oder mit einer Tasse Tee auf unserer privaten Terasse sitzen und auf den ziemlich massiven Zaun blicken. Wahrscheinlich, um die Elefanten aus dem Gelände fernzuhalten. So schön diese Tiere für die Touris sind, die lokalen Bauern sind nicht so begeistert, weil so eine Elefantenfamilie sich gerne fürs Frühstück auf ein Feld einläd. Darum gibt es hier einige Elektrozäune und auch Baumhäuser, in denen man übernachten kann um die Felder zu bewachen. Die kleinen Wege in den Wald sind alle mit dicken gelben Warnschildern versehen, in der Dämmerung sollte man da besser nicht zu Fuß unterwegs sein… [T]

Frühstück vorm Aufbruch nach Sigiriya

September 19th, 2013

Saunters Paradies, 06:55 Uhr, 19.09.2013

Moin,
wir sind kaum zum Frühstücken gekommen, da wir ja noch die Bilder von gestern in den Artikel einpflegen wollte. Schaut doch noch mal in „Welcher Bus fährt zu den Elefanten“ rein.

Wir ziehen jetzt wieder los. Viel Spass Euch an diesem schönen sonnigen Tag [TaMi]

PS: die Strassen sind eigentlich ganz gut. Vor allem die Hauptverbindungen, Sogar Strassenbaumaschinen sieht man an vielen Stellen. Gut Ding braucht halt seine Zeit.

Welcher Bus fährt zu den Elefanten?

September 18th, 2013

Saunters Paradies Hotel, vor Habarana, 18:15 Uhr (und noch danach)

Die Systematik der Busstation in Kandy ist nicht ganz so einfach zu verstehen.
Gestern hatten wir uns erkundigt, da hies es der Bus nach Onegama sei der Richtige. Heute gabs den erst gar nicht und auf unsere Nachfrage, schoben sich zwei Busfahrer oder Einweiser oder was auch immer uns gegenseitig in die Schuhe, äh, ich meine den Bus.
Schliesslich sind wir dann in einen einfach eingestiegen, der nach Trincomalee fahren sollte. Diskussionen mit verschiedenen Touristen (mit uns waren 6 im Bus) und Einheimischen kann dann raus, dass der Bus wohl in Habarana halten würde.
Zwischenzeitlich wurde wir allesamt in Matale aus dem Bus herausgebeten: Es gab wohl ein Problem mit einem Reifen. Nach ca 20 bis 30 min dann alle wieder rein. Und jeder ist wieder auf seinen Platz gegangen, ohne Diskussionen haben sich die, die gestanden haben auch wieder hingestellt, auch wenn sie vor uns im Bus waren. So sassen wir dann wieder zwischen unserem Gepäck und dem belgischen Paar, was kurz hinter Dambulla raus ist. Kurz vor Habarana war dann noch ein Stopp an einem Restaurant, wo 20 min Pause zum Essen für alle war. Wir sind dann raus, da laut Tanjas Navi unser Hotel näher an dem Halt als an Habarana sein sollte.

Tuk-Tuk neben Obst- und Gemüsestand

Tuk-Tuk neben Obst- und Gemüsestand

Der Gemüseverkäufer, der seinen Stand direkt am Halt hat, sprach  mich an, wo wir denn hin wollten. Hotel? Tuk-Tuk? Wir sollten 5 min warten. Ok, es waren dann 20min bis es los ging. Zwischendurch liess er uns noch die verschiedenen Obstsorten probieren, wohl damit wir nicht das Interesse verlieren.
Jedenfalls frachtete er uns mitsamt unserem Gepäck (seit heute morgen wissen wir, dass ein Tuk-Tuk für alles reicht!) in sein rotes Tuk-Tuk und ab ging die Fahrt. Welches Hotel fragte er nochmal. Paradies? Ok, nach 50 m zeigte er auf ein Schild und bog links ab. Tja, das ging ja dann fix. Mann kann schon, trotz Navi, manchmal ganz schön deppert sein. Jedenfalls sind wir mit ihm ins Gespräch gekommen und haben direkt für morgen früh bei ihm den Transfer zu Sigiriya gebucht. Ausserden hat er uns den Fahrer für die Safari heute Nachmitag vermittelt. Das Hotel hat das wohl nicht so recht auf die Kette gebracht (oder bringen wollen? so gut ist mein  Singhales nun nicht)[M]

Affenbande

Affenbande

Jetzt sitzen wir also im Paradies: Ein wunderschöner Pavillion mit Himmelbett und High-Tech-Dusche (mit Radio und Beleuchtung und 4 verschiedenen Einstellungen!) Und eine eigene Terasse gibt es auch, inkl. Tropen-Beschallung.
Die Anlage hat laut Internet 18 Zimmer, weitere Gäste ausser uns haben wir noch nicht gesehen. Zwischen Einchecken und Safari war noch 1h Zeit, also haben wir uns an den großen Pool gesetzt und natürlich hat es genau dann angefangen zu regnen! Wir haben das dann einfach mal ignoriert, und tatsächlich kam kurz darauf wieder die Sonne raus. Nach 20 min war dann aber ganz Schluss, zum Glück hatte sich da aber schon unser Fahrer angekündigt. Im coolen Jeep wurden wir die ca. 10km zum Park-Eingang kutschiert, unser Fahrer ist schon seit 12 Jahren im Business und hat genau so scharfe Augen wie seine Kollegen: Das Chamaeleon im Baum (diesmal braun), der Waran im Tümpel neben der Strasse oder die Affen im Wald: Wir hätten sie nicht entdeckt. Dafür waren die Elefanten wirklich einfach zu finden: Das ganze See-Ufer war voll davon, wie ein großes Familientreffen. Und genau so ging es auch zu: Es wird ausgiebig gegessen (Gras mit den Füssen losgeschabt, mit dem Rüssel gegriffen, kurz geschüttelt, um den Sand loszuwerden und dann ab ins Maul). Ausserdem können die Halbstarken miteinander raufen, Babys werden gestillt und alte Bekanntschaften mit einem freudlichen Rüsselschnuppern gepflegt. Das war absolut beeindruckend!

Bambuskathedrale

Bambuskathedrale

Abendversammlung am See

Abendversammlung am See

Gesellschaftspiel I

Gesellschaftspiel I

Rüsselkampf

Rüsselkampf

Ist da nicht ein Bein zu viel?

Ist da nicht ein Bein zu viel?

Waschen muss auch bei Elefanten sein

Waschen muss auch bei Elefanten sein

Auch hier gab es wieder eine Situation, in der ein Jeep zurückgefahren ist, weil eine Mutter etwas drohend in die Richtung lief. Unser Fahrer hat dann auch vorsorglich gewendet, dann etwas gewartet und erst später einen neuen Versuch gestartet in diese Richtung zu fahren.
Netterweise ist dieser Nationalpark besonders für den Abend-Besuch geeignet, weil sich dann alle Elefanten am Seeufer mit dem frischen Gras treffen. Die Stimmung und das Licht waren fantastisch und es hat auch gar nicht mehr geregnet…
Für heute abend haben wir uns Reis & Curries vom Koch empfehlen lassen, mal sehen, ob es doch noch andere Gäste gibt.[T]

Bergfest Bier! Aah, was tut so ein kühler Schluck Lion Lager (pur oder mit Cola) doch gut. Leicht fächelt der Wind durch das offene Restaurant und wir warten auf Reis & Curries. Diesmal aber mit Fisch statt Chicken. Grade wird uns noch ein Windlich auf den Tisch gestellt. So schön kann das Leben sein! Die Eindrücke des Tages beginnen so langsam zu sinken. Im Moment habe ich wieder diese enorme Elefantenherde mit dem See im Hintergrund vor Augen. Wie friedlich diese riesigen Tiere grasen. Völlig unbeindruckt von den rund 50 Jeeps um sie herum. Oder diese Elefantenkuh, die vor dem Bullen mit den 5 Beinen verfolgt wurde, auf den sie Augenscheinlich keinen Bock hatte. Sie hatte sich dann zwischen den Autos durchlaviert, um etwas abseits der Herde weiter zu grasen. Und stinken tun diese Elefanten natürlich auch. Keine Ahnung, ob das nur die Bullen waren, oder ob alle gleich duften.
An den Klingelton von meinem neuen Handy habe ich mich noch nicht gewöhnt. Immer muss Tanja fragen: ist das nicht Deins? Diesmal war es Tira, der den Termin morgen früh bestätigt wissen wollte. Ausserdem stand er am Eingang vom Hotel, als wir zurückgekommen sind. Da gab’s dann noch einen Handschlag und ein „see you tomorrow“. [M]

Ein Tag in Kandy

September 17th, 2013

Queens Hotel, Kandy, 12:30 Uhr

Tempel mit der Zahnreliquie

Tempel mit der Zahnreliquie

Kurze Pause. Mit Süßem für mich (Chocolate Eclair, Watalappan) sowie Herzhaftem (Dhal Wada) für Tanja.
Den Vormittag haben wir zunächst mit Orga verbracht, um auch in den nächsten Tagen ein Dach über und ein Kissen unter dem Kopf zu haben.
Dank gutem Internetzugang konnten wir die gestrige Absage unseres favorisierten Hotels für die Alten Städte ganz gut verkraften.
Auch für die Tage an der Ostküste und für unsere letzte Nacht hier in Sri Lanka haben wir Arrangements getroffen oder zumindestens eingeleitet.
Besonders beeindruckend war der Besuch im Sri Dalada Maligawa, einem der wichtigen Tempel für Buddhisten, da dort ein Zahn Buddhas als Reliquie verwahrt wird. Diese hat in den vergangenen Jahrhunderten eine bewegte Reise durch Sri Lanka und die verschiedenen Epochen der Herrschaft über das Land mitgemacht. Nun schließlich ist die Reliquie hier in Kandy gelandet.

In Tempel bitte Barfuß

In den Tempel bitte nur Barfuß

Vor dem Schrein sitzen oder knien eine Vielzahl von Gläubigen, die ihren Gebeten nachgehen oder Blumen, die sie am Eingang erworben haben, vor den Schrein legen. Da der Schrein nur zu bestimmten Zeiten, dreimal täglich, geöffnet wird, läuft auf zwei Flatscreen Fernsehern ein Video in dem Zeremonien und das goldene Kästchen, in dem der Zahn verwahrt wird, gezeigt werden. Moderne Zeiten, in denen auch der Glaube angekommen ist.

Britischer Friedhof

Britischer Friedhof

Hinter dem Tempel, ein kleines Stück die Cemetry Road den Berg rauf, liegt ein Britischer Friedhof auf dem britische Verstorbene von Mitte des 19 Jhd liegen. Er wird von zwei Personen gepflegt, die bei Bedarf auch Erläuterungen zu den Familiengeschichten geben. Es sind zum Teil Kindergräber, viele andere wurden nur Ende 20, 30 oder knapp 40 Jahre. Unfälle, weiße Elefanten oder Moskitos sorgten für einen frühen Tod. Es war sicher kein Segen in jenen Zeiten für König und Vaterland das Empire zu erweitern und sichern. [M]

Beim Versuch ihn zu zerstören stigt der Zahn in den Himmel auf

Beim Versuch ihn zu zerstören stigt der Zahn in den Himmel auf

In der Geschichte des Zahns wird auch von versuchten Zerstörungen und Wundern berichtet. Eigentlich ist es ein Wunder, dass der Zahn überhaupt noch da ist, denn der Körper Buddhas wurde seinerzeit in Indien verbrannt. Aber ein Zahn ist in der Asche gefunden worden und wird auf allen Bildern mit einem Schein, sehr ähnlich unseren Heiligenscheinen dargestellt. Irgendwie wiederholt sich Alles!
Das Queens Hotel, in dessen Pastry Corner wir sitzen, beherbergte auch Hermann Hesse. Die Innenausstattung ist sehr gediegen, viel Holz und dunkles rot, auch in der Hotel-Lobby.[T]

 

Kandy schmiegt sich um den See

Kandy schmiegt sich um den See

No-Name restaurant (das heißt wirklich so), Kandy, 18:30 Uhr

Das war noch ein interessanter Nachmittag. Erst habe ich mir (zu Recht) die Flüche des Busfahrers anhören müssen, dem ich beim Rückwärtseinparken in der Busstation im Weg gestanden habe. Und die haben es schon ohne mich nicht leicht, in dem Gewühl und Gedränge Rückswärts in die Buchten zu kommen. Da zählt jeder Zentimeter. Dabei wollte ich doch nur wissen, welcher von den geschätzten 237 Bussen uns morgen weiterbringen könnte? Schliesslich haben wir die richtige Haltestelle doch noch erfragen können.
Vor der Station haben wir dann ein Tuk-Tuk gechartert, um zum Teemuseum gebracht zu werden.

animiertes Modell der Tee-factory

animiertes Modell der Tee-factory

Das liegt auf einem der Berge um Kandy in ca. 4 km Entfernung. Da Benzin auch hier teurer geworden ist und bergrauf der Verbrauch steigt, gab es gute Gründe uns nicht zu günstig rauf zu bringen (allerdings haben wir für die Fahrt bergab auch nichts rausbekommen).
Das Museum selbst ist in dem toll restaurierten Gebäude einer alten Tee-Factory untergebracht. Eine junge Dame erklärte uns im Dauerlauf die alten Maschinen, die noch aus dem 19. Jhd stammen. Gut, dass ich den Ablauf der Fabrikation schon von Deniyaya her kannte, so hatte ich eine grobe Vorstellung wozu die einzelnen Maschinen einst gedient haben. Den Abschluss bildete ein Modell, in dem das Gebäude und alle Machinen nachgebildet und sogar animiert waren. Das Gebäude war super in Schuss und toll, mit viel Liebe (und vermutlich Geld) renoviert. Echt faszinierend, in einem Land wo ansonsten oft der Zahn der Zeit und der Einfluss des Klimas unverkennbar zum Vorschein tritt. Wer mal hier nach Kandy kommen sollte und ein wenig Interesse an Industriegeschichte hat, der sollte sich das ansehen.

Der Buddha blickt über Kandy

Der Buddha blickt über Kandy

Da Tanja noch zum Buddha wollte, der über der Stadt thront und wir den Abend mit klassischer Sri Lankischer Folklore im Theater beschliessen wollte, haben wir Tara direkt weiter gebucht. Bei der Weiterfahrt zeigte er uns dann zwei Hefte mit Empfehlungsschreiben aus aller Welt. Menschen die er für ein oder mehrer Tage begleitet hatte, bedankten sich mit warmen Worten. [M]

Oh Oh, das war wohl ein bischen viel heute. Also: Tara war der Tuk-Tuk-Fahrer, und wir haben schon etwas rausbekommen, weil der erste Fahrer wollte 600 Rupien haben, und wir haben dann jemanden gefunden, der es für 500 angeboten hat: Tara. Bevor wir den Berg rauf fahren konnten, musste aber erstmal getankt werden, dann kamen die zwei Schulhefte mit Empfehlungen und dann noch ein kurzer Stopp an der Bäckerei. Weil unser Fahrer an dem Musem warten wollte, musste auch noch Proviant beschafft werden. Und weil es im ersten Geschäft nicht das richtige gab, noch bei den Nachbarn.
Aber wenn man einmal einen Fahrer hat, kann man doch mal fragen, was er noch so drauf hat, darum haben wir den Buddha und die Tänze gleich mitbestellt. Dann hat sich das Tanken doch wenigstens gelohnt und es ist sogar noch etwas Kohle übrig geblieben!

Verkaufstalent mit Zukunft

Verkaufstalent mit Zukunft

Der große Buddha war sehr beeindruckend (mit 88 Fuß der 2. Größte von Sri Lanka). Vorher muss man aber erst die Schuhe abgeben und direkt nebenan ein paar Blüten als Opfergabe kaufen. Beides wurde von einem sehr geschäftstüchtigen 10-12 Jährigen Schüler empfohlen, der dann auch gleich nach Kaugummi gefragt hat.
Der Buddha ist recht neu, hohl und besteigbar. Ausserdem gibt es noch Ratschläge von einem der zehn Mönche, die in dem Kloster direkt nebenan leben. Er war schon mal auf der Durchreise in Aachen, und da hat es gar nicht geregnet (wahrscheinlich waren wir gerade in Urlaub irgendwo anders…)[T].

So ist das halt. Zeugen und Fotos geben nur einen kleinen Eindruck vom wirklichen Geschehen. Weder das Gedächtnis noch die bildhafte Reproduktion zeugen vom oder zeigen das wahre Sein. (Das musste mal geschrieben werden! Also nehmt hier nichts für bare Münze. Wir liegen seit Tagen am Pool und trinken Arrak, damit uns auch genug einfällt 😉 )
Also mir hat der Mönch erzählt,er sei vor ca. 2 Monaten von Bonn nach Leuven (in Belgien) und weiter nach Brüssel gereist. Er war von Freunden zum 50 Hochzeitstag eingeladen und hat dann wohl auch Vorträge an diversen Orten gehalten. Ist also sehr wahrscheinlich, dass er tatsächlich durch die Kaiserstadt gekommen ist. Vom Dom (weder dem zu Köln, noch zu Aachen) hat er allerdings nichts erzählt.

Folklore und Akrobatik

Folklore und Akrobatik

Da wir zu früh für die Tanz und Trommelveranstaltung am Ort waren, hat Tara uns noch 1000 m weiter den Berg hochchauffiert, wo wir wieder einen anderen Blick auf Kandy mit See im Tal und den Big Buddha hatten. Es geht doch nichts darüber, ab und an mal die Sichtweise und seine Position zu ändern.
Neben den Trommlern zeigten bei der Folklore Show auch einige Tänzerinne und Tänzer ihre Kunst. Faszinierend schnelle Pirouetten und Flic-Flacs beindruckten das weit gereiste Publikum. [M]
Der letzte Ausblick hiess übrigens „Arthurs Seat“, wobei wir dann wieder in Schottland wären. Überhaupt ist hier alles ziemlich International: Bei Essen konnten wir erlebte Völkerverständigung zwischen einem etwa 2,5 Jahre altem Jungen aus den Niederlanden und einem etwas 4 Jahre altem Mädchen aus Sri Lanka erleben: Spielen und Singen geht immer, wer braucht schon Sprachen…[T]

 

So haben wir uns Schottland vorgestellt

September 16th, 2013

Sharon Inn, Kandy, 16:50 Uhr (und noch etwas später)

Nebel - so wie die Briten ihn mögen

Nebel – so wie die Briten ihn mögen

Zwar war ich vor dem Wecker wach, hatte aber wenig Muße auf die Uhr zu sehen. Dann kam Tanjas Wecker aber meinem noch um 5 min zuvor.
Jedenfalls waren wir um 5:30 Uhr vor dem Hotel, wo unser Fahrer uns von seinem Boss direkt als „this is your driver“ vorgestellt wurde.
Tja, so ganz haben wir dem nach der Hinfahrt zum Hortons Plain nicht zustimmen können. Auf uns machte der Fahrer einen sehr unsicheren und unerfahreren Eindruck. Nur gut, dass die Strassen um diese Zeit kaum bevölkert waren. Als er dann, kurz vorm Parkeingang, den Wagen an einer Steigung abwürgte und langsam auf zwei hinter uns wartende Busse zurollen liess merkte Tanja an „You should use the handbrake“ und ich war kurz davor auszusteigen um mich selbst ans Steuer zu setzen. Aber ich bin ja ein besonnener Typ, der ausserdem seinen Führerschein nicht dabei hat, habe also abgewartet. Die Busse fuhren vorbei, wir rollten auf ein flaches Stück und es ging wieder vorwärts.
Die Rückfahrt habe ich dann zunächst im Halbschlaf verbracht, zum einen weil ich schon müde war und zum anderen weil ich mein Nervenkostüm ein wenig schonen wollte.

Doesn't this look like Scotland?

Doesn’t this look like Scotland?

Als erstes Tier im Park sprang uns ein Reh über den Weg, danach habe ich nur noch die Frösche (?) quaken gehört und einen Specht gerade so eben noch sehen können. [M]
Nach der Nacht mit Wind, der durch die Fensterritzen pfeift, war die Fahrt zu den Hortons Plains wirklich ein Erlebniss für sich. Erst noch im stock-dunklen, dann mit immer mehr Licht ging es über eine Straße in Entstehung bergan. Nachdem der Fahrer das mit dem trocknenden Effekt der Klima-Anlage gelernt hatte, waren auch die Scheiben halbwegs frei. Der erste Ausflug knapp neben die Straße endete mit einem unschönen Geräusch, daraufhin blieb er dann mitten im Weg stehen und war erstmal gelähmt. Nun ja, zum Glück sind wir ja angekommen und das Schlangestehen am Kassenhäuschen war witzig: In buter Reihe standen frierende Touris und Tour-Guides und warteten, bis der Nationalpark-Kassierer mit einem sehr modernen Netbook und einem sehr alten Nadeldrucker für jeden den korrekten Zettel ausgedruckt hatte [T].
Während Tanja die Tickets besorgte, fummelte der Fahrer noch an den Schaltern der Lüftung rum, einer war abgebrochen und all seine Bemühungen mit spitzen Fingern die Lüftung zu regeln schlugen fehl.
Der Tail war ca. 7 km lang, nach 2,5 km kam dann das kleine „Worlds End“, wo der Blick ins Tal frei war.
Die Attraktion am richtigen „Worlds End“ war dann das Wiedersehen mit Matthias und Mara. Es blieb Zeit für einen Plausch, da die beiden schon länger dort an dem Punkt waren. Und wie wir leider auch: NICHTS ausser Wolken gesehen haben. Tja schade, aber dafür hatten wir ja beim POAS seinerzeit Glück, wie Tanja treffend meinte. Nach kurzem „Take-away breakfast“ sind wir dann die Runde weiter.
Der Weg selbst geht durch eine, bedingt durch den Nebel, mystische Landschaft mit kleinen Seen und Ginsterbüschen, die ab und an von Sonnenstrahlen erleuchtet wird [M].

Wildlife auf Hortons Plains

Wildlife auf Hortons Plains

Die Landschaft war echt klasse. Ich kann gut verstehen, dass die alten Engländer in die Horton Plains zum Jagen gekommen sind: Es sieht echt aus wie in Schottland, sanfte Hügel, Moore, gelber Ginster, Nebel und Nieselregen. Nur die Rufe der Affen und die knallgrüne Echse auf dem Rückweg passen nicht recht ins Bild. Neben den beiden spektakulären Abbrüchen, „Small and Real Worlds End“, gibt es auch noch einen netten Wasserfall. Immerhin haben wir beim Kleinen Worlds End einen Eindruck gewinnen können, weil die Wolken nicht sooo dicht waren…[T].

Zurück im Hotel war dann nur noch Zeit, für das Bestellen des Taxis zum Bahnhof (nur 9,5km, aber leider die gleiche schlechte Strasse). Zum Glück gab es einen anderen Fahrer, der mit seinem Van alles überholt hat, was sonst so unterwegs war und uns tatsächlich 5 min vor der Ankunft des Zuges am Bahnhof abgesetzt hat. Im Zug gab es dann erstmal den Rest des Frühstücks: Gekochte Eier, wie früher auf dem Weg nach Timmendorf![T]

Leise über Gleise

Leise über Gleise

An den 5 min wurde aber durch eine Gruppe Chinesinnen oder Koreanerinnen oder Japanerinnen geknabbert. Ein Einheimischer versuchte aus ihnen herauszubekommen, ob sie nun 1 Klasse (mit A/C), 2. Klasse oder 3. Klasse fahren wollten. Immer wenn er 1st class sagte, schüttelte seine Gesprächspartnerin den Kopf und zeigte 4 Finger (sie war ja nicht alleine), Wenn er dann 3rd class fragte, zeigte sie einen Finger (meinte wohl für jede einen Platz?). Obwohl wir leicht unruhigt, ja sogar ganz Landesuntypisch, unserem Unmut laut gegeben haben, liess sich der Mann aus Sri Lanke nicht davon abbringen, seinen Gästen ihre Wünsche zu entlocken. Zum Glück war direkt daneben ein zweiter Schalter, den wir vorher nicht gesehen haben. Hier bekommen wir dann schnell unsere 2. Klasse Tickets, kleine Pappkärtchen, wie ganz früher bei uns. Ob die Ladies dann mit uns im Zug gesessen haben oder immer noch ihre Plätze wählen und dann morgen nachkommen – ich kann’s nicht sagen.

Sri Lankan Railway

Sri Lankan Railway

Die Bahnfahrt selbst: kein Vergleich zu der Enge in den Bussen hier. Zumindestens in der 2. Klasse. Ein Blick in Abteile der 3. Klasse zeigt munteres Familienleben.
Der Zug war recht modern, nichtsdestotrotz ruckelte und kreischte es zum Teil ohrenbetäubend. Die mit dem GPS bestimmte Geschwindigkeit lag so zischen 23 und 37 km/h. Mit einigen Stopps auf dem Weg erklären sich somit auch die 4 Stunden für ca. 75 km Strecke.
Der fantastische Ausblick wechselte von riesigen Teeplantagen und Wasserfällen im Hochland zu Bananen kurz vor Kandy.

Harte Arbeit im Tee

Harte Arbeit im Tee

Mittlerweile sitzen wir bei kalten Getränken im Eingangsbereich und warten aufs Abendessen und darauf, dass die Telefongesellschaft das Internet wieder in die Gänge bekommt. Angeblich gibt es immer mal wieder Unterbrechungen, wenn das Wetter nicht mitspielt. [M]

22:10
Essen war gut, Internet ist wieder da (ein Hoch auf Sri Lanka Telekom) und wir planen schon wieder. Lasst es Euch auch gut gehen [TaMi]

Eine gute Entscheidung …

September 15th, 2013

Ceybank Hotel, Nuwara Eliya (oder auch Nurelia), 14:30 Uhr

morgendlicher Besucher in der Dusche (der Scorpion hat ca. die Größe eines kleinen Fingers)

morgendlicher Besucher in der Dusche (der Scorpion hat ca. die Größe eines kleinen Fingers)

… ein Taxi mit Matthias und Mara zu teilen. Das Taxi war dann zum Glück ein Kleinbus, in dem wir all unser Gepäck und auch noch uns selbst bequem unterbringen konnten.

Rawana Wasserfall

Rawana Wasserfall

Die Fahrt ging über ertaunlich gut ausgebaute Strassen und abwechselungsreiche Landschaft rauf nach Ella. Kurz vor Ella bot ein kurzer Halt Gelegenheit einen Wasserfall zu fotografieren, der auch zahlreiche andere Einheimische, Touris und natürlich Händler und „Stein-Verschenker“ anzog. Wer Steine verschenkt, erwartet übrigens im Gegenzug, dass für seine Kinder ein Euro zurückgeschenkt wird, wie Mara mir berichtete. Das erinnerte mich an den Gewürzstandlotsen aus Galle, der seine Münzen dann ja auch bekommen hat.
Ab Ella ist mir die kurvige Fahrt ein wenig auf den Magen geschlagen. Aber Augen zu und durch hat geholfen. Kaum die Augen wieder auf kamen wir an dem Hotel vorbei, wo unsere Reisebekanntschaft sich eingebucht hatte. Ein kurzes „Tschüss und Gute Weiterreise“, kurz noch die eMail Adresse und den Link zum Blog auf einem Zettel gereicht (Lasst bei Gelegenheit mal hören, wie es Euch weiter ergangen ist?) und dann sind wir weiter zu unserem Hotel. Mich erinnert’s ein bisschen an „Fackeln im Sturm“. Ein sehr repräsentatives Herrenhaus. [M]

Zu Gast bei Gouveneurs

Zu Gast bei Gouveneurs

19:30 Uhr
Laut Reiseführer hat hier mal der Gouverneur residiert, und es sieht so aus, als ob er erst gestern ausgezogen ist: Viele dunkle Teppiche und dunkles Holz und der Rezeptionist trägt weisses Hemd! Von vorne ist auch alles wunderbar renoviert, die Fenster nach hinten sind noch Original!
Im Zimmer gibt es dann einen kleinen Tisch mit silbernem Wasserkocher: sehr stilvoll. Warum es dann nur Nescafe und keinen Tee gibt, wo wir doch mitten im Tee-Anbaugebiet sind, erschiesst sich mir nicht, aber zum Glück habe ich ja immer meine gemischen Tee-Beutel-Tüte dabei!

Getrockneter Fisch in allen Variationen

Getrockneter Fisch in allen Variationen

Der Rundgang durch Nuware Eliya war sehr nett: Es ist etwas so kalt wie bei uns im Frühling mit dicken Wolken, aber erstaunlicherweise hat es nicht geregnet: Wie sollen wir da unseren guten Ruf als Regengötter aufrechterhalten? Auf dem Weg ins Zentrum sind wir am Golfplatz, dem Grand Hotel und diversen englischen Villen vorbei gekommen, In Verbindung mit dem Duft nach Kiefern und den Temperaturen fühlt man sich echt wie auf der Britischen Insel.
Im Zentrum selbst gab es dann aber wieder die gewohnten Märkte und kleinen Stände – zum Glück sind wir noch in Sri Lanka [T].

Aufstieg

Aufstieg

 

 

Auge in Auge mit den Elefanten im Uda Walawe Nationalpark

September 14th, 2013

Kottawatta Village, Nahe Embilipitiya, 13:00 Uhr

Teeplantage - auf dem Weg nach Embilitiya

Teeplantage – auf dem Weg nach Embilitiya

531_0073_s_blogNa das ging ja fix! In nur 1 3/4 Studen hatten wir die rund 40 km von Deniyaya nach Embilipitiya mit dem Bus geschafft. Diesmal lagerte unser Gepäck vorne auf der Motorabdeckung, so dass ich am Fenster sitzen konnte. Da sich erst nach für nach der Bus füllte, hatte Tanja zunächst einen großartigen Blick auf das langsam hinter uns bleibende Tal mit riesigen Teeplantagen und wolkenverhangenen Bergen.
Mittlerweile sitzen wir entspannt im Curry Leaf, einem offenen Pavillon, dem Restaurant des Ressorts und  geniessen Lassi und Lion Lager.

Curry Leaf

Curry Leaf – unser mobiles Büro

Sogar ein sprudelndes Mineralwasser steht vor Tanja.
In ca 1,5 Std wollen wir zu unserer ersten Safari in den Nationalpark aufbrechen. Wir sind schon neugierig, ob sich die Elefanten uns auch zeigen werden [M]?

Mittlerweile konnten wir auch in Ruhe Eure Kommentare lesen, und ja: Ich finde die Blutegel niedlich! Immerhin wollen sie nur meinen Lebenssaft, und mir ist nicht bekannt, dass sie mir als Gastgeschenk irgentwelche Einzeller oder juckende Quaddeln hinterlassen wie die Mücken.
Wir sind jetzt hier eher im Trocken-Wald, d.h. es regnet eher nur nachmittags. Immerhin sind in den 2h, die wir jetzt hier sind unsere Sachen mehr getrocknet als in den zwei Tagen im Regenwald. Und wenn die Sonne nicht scheint, braucht man auch keinen Sonnenschutz, dann mischt sich das wenigstens nicht so mit dem Autan 😉 [T].

Kottawatta Village, Nahe Embilipitiya, 21:20 Uhr
Boa, das war echt beeindruckend: Wir waren im Park und es war echt super!
Die Abfahrt wurde 30 min nach vorne verlegt (es könnte nachmittags/abends eher regnen), und unser Jeap kam pünktlich: Ein hinten offener Geländewagen mit zwei längst Bänken (Michael meint: Wie bei der Bundeswehr), und dann ging es in der Sonne in Richtung Uda Walawe Staudamm. Schon auf dem Damm war eine Gruppe junger Elefanten am Ufer zu sehen und ein Stück weiter stand ein sehr alter Elefant am Strassenrand und liess sich mit Mais füttern. Am Park-Eingang ist dann ein Ranger zugestiegen, die Plane wurde volllständig geöffnet und wir sind stehend auf den Sand-Pisten weitergefahren.

Elefantenfamilie - das Junge soll 1 Woche alt sein

Elefantenfamilie – das Junge soll 1 Woche alt sein

Die ersten Tiere waren ein Chamaeleon und mehrere Pfauen und dann tatsächlich die erste Elefanten-Familie. Nach einem bischen warten, zeigte sich dann auch das erst wenige WOchen alte Kalb zwischen den Beinen der Mutter: Ein beeindruckender Moment [T].
Neben den Adlern waren natürlich auch für mich die Elefanten das Highlight. Als wir dann gegen Ende unserer Tour, wir waren eigentlich ganz zufrieden mit dem gesehenen, am See von den Krokodilen und Vögeln beeindruckt waren, trottete eine riesige Elefantenherde aus dem Busch raus.

Soviele Elefanten auf einmal!

Soviele Elefanten auf einmal!

Kreuzte den Zulauf (oder Ablauf?) vom See und marschierte grasend weiter. Unser Guide gab ein Zeichen und der Pickup setzte sich in Fahrt, um den Elefanten den Weg abzuschneiden. Auf den Gedanken wäre ich im Leben nicht gekommen. Und noch weniger darauf, direkt vor den Elefanten auf dem Weg stehen zu bleiben. Ich hoffte nur, die Jungs wissen was sie tun. Ja, sie wussten es: als eine mächtige trächtige Kuh, das Leittier der Herde, sich drohend vor den Jeep stellte setzte der Fahrer etwas zurück, gefühlt ca 20 cm, was aber wohl ausreichend war, denn die Herde bewegte sich gemächlich weiter.

Ganz nah dran

Ganz nah dran

Nur ein junger Bulle schnüffelte noch kurz am Kühler. Das war echt beeindruckend [M]!
Kurz danach hat es dann auch wieder angefangen zu regnen, und unser Jeep wurde wieder verschnürt.
Zurück in unserer Cabana (inkl. Ameisenstrasse quer durch die Dusche) haben wir dann erst mal die Bilder und Videos gesichert. Im nächsten Regenschauer war dann auch erstmal der Strom weg, und wir hatten uns schon auf eine sehr romantische Nacht eingestellt, als er nach kurzer Zeit wieder da war – Alles wird gut![T]

Auge in Auge

Auge in Auge

Heute Abend habe wir auch die morgige Weiterreise klar gemacht. Wir wollen die Taxifahrt mit einem anderen Paar aus Deutschland teilen, um uns so die Fahrt von 6 Std mit dem Bus auf 4 Std mit dem Auto zu verkürzen. MMal schauen, ob und wie das klappt [M].

 

Ausgesaugt und Ermattet

September 13th, 2013

Deniyaya, Rainforest Lodge, 12.09.2013, 17:15 Uhr

Der Tag hat heute morgen um 5:45 begonnen. Auf dem Plan für heute stand der Ausflug in den Sinharaja Regenwald. Aber bevor ich weiter schreibe, gönne ich mir noch die köstliche Banane, die aus dem Lunchpaket übriggebleiben ist. Lecker!
Beim reichhaltigen Frühstück heute morgen, der Teller war voll mit saftiger Papaya, frischer Ananas und Bananen. Toast, Ei, Marmelade und Tee kompletiterten das frühe Mahl, bemerkte ich Tanjas kritischen Blick auf mein kurzärmeliges Hemd. „Meinst Du, besser lange Arme“ fragte ich. „Beim dem Getier wäre das wohl besser“. Samparth holte uns um Punkt 7 mit dem Tuk-Tuk ab und nach einer Stunde fahrt über Wege, die zu bewältigen ich einem Tuk-Tuk nie zugetraut hätte, liess sich unser Guide auch sein Lunchpaket aus einem Geschäft zuwerfen. Dachten wir jedenfalls. Er reichte mir das Päckchen auf den Rücksitz und meinte „Salt, for the Blutigel“. Oh, oh, jetzt war mir klar, dass Tanja nicht von Fliegen und Mücken gesprochen hatte. Kaum aus dem Tuk-Tuk raus, warfen wir unsere Ponchos und ich den Rucksack über, da kräuselten sich die Viecher auch schon an unseren Klamotten hoch [M].
Das sieht witzig aus, sie bewegen sich wie ca 5 cm lange Raupen: Hinten fest, steigt die Vorderseite hoch, um sich auch fest zu halten. Dann wird das Hinterteil nachgezogen. Das macht dann immer so niedliche Bögelchen [T].
Naja, den letzten habe ich mir,zurück im Hotel, beim Ausziehen meiner blutverschmierten Hose, dann vom Bein geschnippt. Der war um einiges dicker, als ein Blutegel vor der Mahlzeit ist. Fieß ist, dass die Blutung nicht stoppen will, und es trotz Pflaster einiges dauert, bis die Gerinnung einsetzt und so die Chance auf versiffte Kleidung noch etwas bleibt.

Aber der Trip durch den Rgenwald war schon toll: Die Hosenbeine in die Socken gesteckt und Schuhe dick von aussen und innen mit Salz berieben sind wir los.
Samparth hatte gute Augen und zeigte uns allerlei ungiftiges und giftiges Getier. Tanja durfte dann zu Ihrem Glück auch noch ein Bad auf Fuße der Wasserfälle nehmen. Danach ging’s dann im Eilmarsch zurück, weil wir im Anschluß noch eine Teefabrik besuchen wollten. (Was ich aber schon wieder vergessen hatte) [M]

Es ist schon erstaunlich, wieviele Schritte für so einen einfachen schwarzen Tee notwendig sind: Vortrocknen, Sieben, Rollen, Brechen und Sieben, ggf. 4 weitere Male Rollen, Brechen und Sieben, Fermentieren (nur 2,5h), Tocknen, Sortieren, Stroh raussuchen, verpacken (das Verpacken haben wir nicht gesehen). Dafür durften wir dann an 12 verschiedenen Sorten riechen und uns was für zu Hause aussuchen. Jetzt haben wir per Hand zu Ringen gerollten Schwarzen Tee, das Patent liegt bei dieser Tee-Fabrik und wurde als besondere Innovation ausgezeichnet!

Nach dem ganzen Stress und der Blut-Egel-Bekämpfungsaktion im Zimmer (freut Euch schon mal auf Photos), haben wir uns dann eine einstündige Massage mit warmen Ayurveda-Öl gegönnt. Ich muss gestehen, bei den letzten Aktionen an meinen Füssen bin ich fest eingeschlafen…[T].
Im Moment steigt die Spannung, ob der Plan fuer morgen aufgeht. Hoffentlich koennen wir nach dem Essen nochmal an den PC des Hauses, um zu pruefen, ob sich die naechste Unterkunft gemeldet hat. Fuer unsere Art zu reisen ist das Internet ein wichtiges Hilfsmittel.  Man kann zwar auch ohne, aber nur, wenn das Meiste bereits geplant und arrangiert ist. Anrufen geht zwar auch, aber es wird hier auch schon mal aufgelegt, wenn wir nicht direkt in Singhales antworten.[M]

20:15

Alles gut. Das naechste Hotel und mehr wartet auf uns (und Euch)

PS: Bilder reichen wir nach, wenn mehr Internet zur Verfuegung steht.  [TaMi]

 

Transfer zum Regenwald

September 13th, 2013

529_0014Deniyaya, Rainforest Lodge, 12.09.2013, 18:00 Uhr

Die Busfahrt von Galle mussten wir in zwei Etappen machen. Da der ursprünglich geplante, durchgehende Bus nicht fuhr, wurde uns kurzerhand vorgeschlagen, doch erst bis Akuressa und von da aus weiter nach Deniyaya. An den Rat haben wir uns gehalten und sind dann nach ca. 3,5 Std in Deniyaya an der Busstation ausgestiegen. Auch diesmal sind wir zu dritt gereist, leider drängelte sich unser Gepäck der Einfachheit direkt in die letzte Reihe ans Fenster, sodass wir beide nicht allzuviel Durchblick nach draussen hatten. Dafür blieb ausreichend Zeit, den Schaffnern beim Kassieren zuzusehen,
Die Rainforest Lodge hat ihrem Namen Ehre gemacht. Kaum sind wir aus dem Tuk-Tuk raus, fing es in Strömen an zu regnen. Der Begrüßungstrunk tat da so richtig gut.
Meditiert haben wir auch schon ein bisschen: Um eine Auszeit von den Planungsaktivitäten zu nehmen und frische Ideen für die sinnvolle Gestaltung der Weiterreise zu bekommen sind wir zum Meditationspunkt rauf, der einen wunderbaren Blick durch den Regen auf die gegenüberliegenden, wolkenverhangenen Hügel bot.

Das hilft beim Meditieren

Das hilft beim Meditieren

Das Abendessen haben wir heute Nachmittag vorbestellt. Ich bin gespannt auf das „Devilled Chicken“ [M].

Nach den rauschenden Wellen jetzt der rauschende Bach. Da wir das letzte Stück zu Fuss gehen mussten, wird uns hier morgen früh garantiert kein Tuk-Tuk durch’s Zimmer fahren. Dafür erwarte ich brüllende Insekten, krähende Hähne und bellende Hunde…

Für morgen haben wir eine Tour durch den letzten Regenwald Sri Lankas gebucht. Mal sehen, wie das viele Grün auf unsere Meer-gewohnte Augen wirkt.
Für die weitere Reise haben wir auch schon Ideen, mal sehen, was sich verwirklichen lässt und was nicht! Immerhin haben wir schn von der örtlichen Tourismus-Expertin (unsere Gastgeberin) erfahren, wann der Bus zu unserem nächsten Ziel abfährt und dass er 3h braucht[T].

Im Regenwald

September 12th, 2013

Hallo Ihr,

wir sind jetzt im Regenwald und haben nur kurz Zugang zum Internet. Danke fuer Eure Mitreise und die Kommentare. Uns gehts gut. Wir reichen weitere Berichte (und Bilder)  bei Gelegenheit nach!

Tanja und Michael

 

PS: Goahl oder Galle

Chillen in Galle

September 11th, 2013

Galle, Ocean View Guest House, 11.09.2013, 9:30 Uhr

Es regnet! Und trotzdem habe ich gute Laune, weil ich heute morgen beim Joggen um das Fort so viele nette Begegnungen hatte: Drei Brautpaare (schon vor 8 Uhr, wann die wohl aufgestanden sind zum Einkleiden und Schminken?), zwei Streifenhörnchen, eine ganze Kricket-Mannschaft beim Joggen, unzählige Jogger und Walker, die alle freundlich lächelnd „Good Morning“ rufen und einen ehemaligen Fussball-Erstliga-Spieler, der jetzt als Sichrheitsoffizier arbeitet. Sogar die Sonne habe ich gesehen, da macht das bischen Regen auch nix mehr aus.
Das Frühstück begann dann auf der Dachterrasse (s.Photo von gestern), später sind wir dann ins Innere geflüchtet und haben dort Tee und Ei und Toast und Marmelade genossen: Das erste richtige Frühstück in Sri Lanka!
Bananas - peel and enjoy!

Bananas – peel and enjoy!

Jetzt entspannen wir noch ein bischen in unserem Himmelbett mit Blick (und Ohr) aufs Meer, und dann werden wir die ersten Postkarten kaufen. Wir sind ja schliesslich nicht zum Spass hier…[T]

Galle, Barista, 11.09.2013, 13:20 Uhr
Immer wieder interessant, wenn man selbst zur Attraktion wird. Man kommt in ein fremdes Land und gespannt auf Neues und Unbekanntes. Dann läuft man durch die Stadt und kommt an einem (Vor-)Schulbus vorbei, aus dem drei kichernde etwa 4 Jährige „Hi“ und „Hello“ rufen und lustig winken.

Samtige Haut, süsses Fleisch, herter Kern

Galle Busstation . Find your bus!

Auf der Suche nach dem richtigen Bus und Abfahrtszeit für morgen, wurde uns hlfreich gleich von zwei Einheimischen geholfen. Einer von beiden sprach sehr gut deutsch und wollte uns den Green Market zeigen. Als Tanja zögerte mitzukommen, weil sie erst den Bus finden wollte, beruhigte er mich „ich möchte keine Kugelschreiber, Bonbons oder Geld“. Okay, dann folgen wir ihm mal durch die Strassen Galles ausserhalb des Forts.

Am Gewürzstand angekommen

Am Gewürzstand angekommen

Unterwegs gab er noch Tipps, wo es frisch und günstig sei, und wo man besser nicht, weil zu teuer, kaufen sollte. Unsere Wege trennten sich dann, als er uns in einem Gewürzstand führen wollte. Wir genügten uns damit, aussen frischen Zimt und eine unbekannte aromatisch riechende Wurzel in die Hand gerieben zu kommen.
Auf dem Weg zurück, wir wussten ja immer noch nicht, von wo der Bus nun fuhr, kauften wir noch eine Art samtige Nuss, die ein sehr süßes Fleisch und innen einen Harten Kern hat. Witzig war, dass diese Nüsse in beschriebene Schulheftseiten einetütet war.

Galle Busstation - find your bus!

Samtige Haut – süßes Fleisch – harter Kern

Wieder im Fort sprach uns jemand an und bat für seinen Chef 6 Worte auf Deutsch zu schreiben, die dieser für einen Aushang nutzen wollte. Beim Juweliergeschäft angekommen, waren aber schon andere Kunden drin und er meinte nur „better go somewhere else, he’s busy“. „What is going on here?“ fragte Tanja und ich bot ihm noch an, die Worte auf ein Blatt Papier zu schreiben. Aber auf der Strasse war es ihm nicht gut genug und er meinte „It’S ok, I’ll find somebody else to write“. Na dann: Viel Glück!
Den nächsten Regenguss geniessen wir wieder hier im Barista bei lecker Eiskaffee, Swiss Chokomilchshake, Postkarten schreiben und free WIFI [M]

 

Galle, Ocean View Guest House, 11.09.2013, 20:50 Uhr
Zeit den Tag, die letzen Erlebnisse Revue passieren zu lassen. Gestern Abend noch hatte ich mich mit Tanja darüber unterhalten, was diese Reise an großem bringen könnte. Im Vergleich zu mächtigen Gletschern und riesigen Wasserfällen? Sie meinte, dass wir doch auf dieser Reise noch vieles an Naturerlebnissen vor uns hätten und das darüber hinaus, doch vor allem die kleinen ,alltäglichen Erlebnisse von Bedeutung sind. Etwas beruhigter schlief ich dann gestern ein.
Heute Abend ist es tatsächlich so, dass mich unter der Dusche, wo immer ja Zeit zum Nachdenken und spontanen Gedanken ist, vor allem zwei Begegnungen beschäftigt haben.
Die eine war mit einer älteren Frau, die uns gestern auf der Festung schon hartnäckig selbst- bzw von ihren Kindern geflochtene Armbänder andrehen wollte. Schliesslich bin ich dann heute glücklich mit einem schwarz-gelben Band ins Hotel zurück gekommen, wohin Tanja schon vorgegenagen war. Und das kam so: ich wollte noch noch für einen Moment auf die Festung, direkt vor unserem Hotel, um den Blick aufs tosende Meer zu werfen. Auf den Treppen sprach mich die Frau von gestern wieder an (die uns im übrigen bei einer ersten Begegnung heute morgen auch direkt wieder erkannt hat). Nach einem ersten abwehrenden „Thank you“ wollte ich weiter die Stufen hoch, hab mich dann aber auf ein Gepspräch eingelassen. Warum ich nichts kaufen wolle? Tja meinte ich, gehen Deine Kinder zur Schule? Nö, der älteste ist verheiratet, macht irgendetwas im Hotelfach und macht die (komplizierteren) Bänder abends, die einfachen mache sie selbst. Ok, zumindestens keine Kinderarbeit in unserem Sinne. Glaubte und glaube ich auch immer noch. Und wenn nicht? Naja, am Ende hatte ich dann das Band und ein „Good luck“ mit auf dem Weg auf den Aussichtspunkt. Dort oben kam dann ein Mann und bot mir ähnliche Bänder (doch Kinderarbeit?) für 1/3 des Preises an. Nein danke, ich hab‘ schon eins. Auf dem Weg runter bin ich bei der Frau vorbei. „You did a good job! The other man offered same much cheeper.“ „Please sit down“ und so kamen wir ins Gespräch und sie erzählte von ihrem Mann, ihren Kindern, wie schlecht doch der andere Verkäufer sei und, mit vertraulich gesenkter Stimme, überhaupt erst dessen Frau! Tja, so hatte ich neben dem Armband auch noch eine Geschichte zum Erzählen und wichtiger noch, für mich zum Nachdenken.
Die zweite Begegnung war im Museum hier in Galle, wo mir ein Angestellter, der eigentlich schon schliessen wollte, dann doch das Licht wieder für uns an machte und mir auf meine interessierte Nachfrage noch die Singhalesischen Schriftzeichen erläuterte. Leider ist davon nicht weiter hängengeblieben, als dass „Danke“ wohl soetwas wie „itussi“ (Tanja meint: nö, anders) heisst. Aber egal. Kleine alltägliche Dinge, die mir (und vielleicht auch dem Gegenüber) den Tag bereichert haben. Vielleicht erzählt Tanja noch vom „Serviettenfalter“ [M]

Der Servietten-Falter im Sea-Food-Restauranthhjhjghjjhjhjhhhhhhhhhhzgzg###### – das war der einsetzende Regenschauer!
Also, der Servietten-Falter im Sea-Food-Restaurant hat unser Leben um eine raffinierte Art eine Serviette zu einer Puppe ohne Kopf zu falten bereichert. Wer sich auch immer am Ende traut, zu uns zu kommmen und Sri Lankanisches Essen und Dias über sich ergehen zu lassen wir es sehen. Jetzt bin ich müde![T]

In der Festung

September 10th, 2013

Galle, Peace and Plenty, 10.09.2013, 18:00 Uhr

Zuerst das wichtigste: Tanja hat heute morgen meinen Socken doch dann tatsächlich unterm Fenster gefunden. Puh!

Nach einigem Beratschlagen mit dem Chef (?) unseres Taibah Hotels, welches denn der beste Abfahrtsbushof für uns in Richtung Galle sei, sind wir mit einen kleinen Tata Taxi dann nach Pettah gefahren. Auf dem Weg dahin stauten sich schon die Busse.

Ich befürchtete Schlimmes: ob sich die Fahrt Richtung Süden als eine einzige Quälerei durch den Verkehr in Colombo erweist? Doch das hat sich schnell zerschlagen. Hilfreich wurde uns der richtige Bus „Intercity Express“ gezeigt und unser Gepäck auf einen Platz hinter den Fahrer verfrachtet. Logisch, da dadurch ein Gast weniger mit konnte, haben wir für drei bezahlt, was ja nur fair ist. Die etwas mehr als dreistündige Fahrt verlief zügig mit aufregenden Eindrücken vom Strassenrand, fast immer in Sichtweite der Küste. Die Art der Geschäfte hat mich immer wieder an Vietnam erinnert. Immer wieder faszinierend,was in einem Gebäude, auch im ersten oder zweiten Stock hinter Schaufenstern gelagert werden kann: halbe vordere Autohälften, halbe hintere Autohälften, rollenweise Glaswolle, Alufelgen, Tolilettenschlüsseln und vieles mehr. Auch Friedhöfe waren auf dem schmalen Streifen bis zum Strand hin zu finden [M].

Na ja, die erste Stunde ging schon ziemlich schleppend, immerhin sind wir noch mindestens 15 km durch die Stadt gefahren und danach ist sie auch nur langsam abgeebt. Aber es war echt kurzweilig, weil es genug zu sehen gab: z.B. unsere ersten Arbeitselefanten, die reich geschmückt einen Hindu-Tempel durch die Strasse gezogen haben.
Da hat man gar keine Zeit, an die schmerzenden Knie zu denken, die am Sitz vor einem schaben und an den schweren Rucksack, der vom Gang für jeden neuen oder aussteigenden Fahrgast einmal auf den Schoss gehoben werden musste…

Angekommen in Galle - Tea-time auf der Dachterrasse

Angekommen in Galle – Tea-time auf der Dachterrasse

Gerade hier im Cafe sind drei Affen von der gegenüberliegenden Stromleitung aufs Dach geklettert – Wild-Live live! [T]

Galle im Regenguss

Galle im Regenguss

Unser Rundgang um die Festung hier in Galle wurde von einem heftigen Regenguss unterbrochen. Da Tanja aber bereits ihre gefüllte Teigtasche bekommen hatte, war sie trotz Regen bester Laune und hat sich sogar Ihren Regenschirm abschwatzen lassen. Nach kurzer Pause im Hotel mit Lesen und Wechsel auf kurze Hose (da wird nicht so viel nass!) sind wir dann erneut aufgebrochen, um Fort Galle, an der Festungsmauer entlang, zu umrunden.

Der Leuchtturm

Der Leuchtturm

Schon ein Streich der Geschichte, dass diese mächtigen Festungsanlagen, ähnlich wie der Ehrenbreitstein in Koblenz, nie wirklich Ihre Eignung unter Beweis stellen mussten. Die Kontolle von Galle ist in „orderly, regular and polite manner“ am 23. Feb 1796 von den Niederländern an die Briten übergeben worden. Und da die Briten kaum Interesse an Galle hatten, ist hier noch vieles Erhalten und nun Weltkulturerbe. [M]

Das alte Stadttor

Das alte Stadttor – Eingang zur Stadt

Galle bei Sonne

Galle bei Sonne

Galle, Barista, 10.09.2013, 20:00 Uhr

Boah war das wieder mal lecker! Kerala Chicken Curry, Garlic Naan und Cashew Biryani (ne hiess nicht Biryani, war aber so ähnlich, leider haben wir den anderen Namen vergessen). Wir sind beide platt von den vielen Eindrücken und gehen jetzt zum gemütlichen Teil mit Kaffee, Chocolate Ball und Mojito über. Suchen noch die Bilder des Tages raus und lassen dann Tag sanft in den Schlaf hinübergleiten [M]

Multi-Kulti – Der Tag der vier Religionen

September 9th, 2013

Colombo, Green Cabin, 09.09.2013, 21:30 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

Mensch, was waren wir religiös heute: Kerzen angezündet in der St. Anthony’s Kirche, der hinduistische Prozession gespendet, die Buddas betrachtet und vor der Moschee gestanden: Wenn das nicht wirkt für ein gutes Karma, dann weiss ich es auch nicht.

Ganesha

Ganesha

Ein Tag in Colombo, randvoll mit Eindrücken!
Jetzt sitzen wir im Gartenrestaurant und haben auf gut Glück unser Essen bestellt. Es hat sich gezeigt: Hoppers und Godambo sind unterschiedliche Arten von dünnem Brot, sehr lecker und nahrhaft. Zusammen mit Getränken und Nachtisch für 1600 Rupien, da kann man schon mal mutig bestellen…[T]

Auf der Insel mit dem budhistischem Tempel

Auf der Insel mit dem budhistischem Tempel

Nachdem der Tag heute mit einem Defekt an meinem Handy angefangen hat, war ein Punkt des Tagesprogramms auch klar: Suchen und Finden einer Alternative! Über eine hiesige SIM Karte hatten wir schon vorher nachgedacht, nämlich um unsere Unterkünfte günstiger telefonisch buchen zu können.
Das Handy haben wir in Pettah in einem Elektroladen bekommen. Nach kurzem Warten standen 3 bis 5 Verkäufer mir für Beratung und Auswahl zur Verfügung. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wie ich die eMails auf dieses Telefon leiten kann. Aber vielleicht deckt das der Vertrag gar nicht ab? Egal.

Gewimmel in Pettah

Gewimmel in Pettah

Der Statteil Pettah war jedenfalls ein Erlebnis. So ein Gewimmel und Gewusel habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Zuletzt wohl in Ho-Chi-Minh City …

Auch die Prozession war beeindruckend: vorweg fuhr ein Wagen der Stadt, der mit Wasser die Strasse gereinigt hat, begleitet von Fackelträgern und einigen, die kurzerhand zu tief hängende Drähte gekappt haben, während Stromleitung angehoben wurden, damit der rollende Tempel darunter hindurch passte.

Prozession in Pettah

Prozession in Pettah

Ich empfinde Colombo als eine Stadt im beginnenden Aufbruch. An vielen Stellen wird gebaut, während gleichzeitig auch die Vergangenheit in Form unrestaurierter Kolonialzeitgebäude oder underfinierbarer (mehr oder weniger moderner) Ruinen präsent ist. Einiges erinnert an andere moderne Städte; seien es Hochhäuser oder das ODEL Einkaufcenter (Wobei jetzt nicht das CentrO zum Vergleich herangezogen werden sollte).[M]

Kontraste im Baustil

Kontraste im Baustil

Wieder im Hotel (23:00 Uhr)
Hat übrigens eine(r) meinen Socken gesehen? Gerade erst ausgezogen muss ihn auf dem Weg vom Bett zum Fenster buchstäblich „versockt“ haben. Auch eine Erkenntnis: jetzt weiss ich vorher der Ausdruck kommen muss. Tanja meint, es sei der Klabautermann gewesen. Aber das ist doch ein anderer Urlaub, oder? [M]

Eigentlich wollte ich ja schlafen, aber ich finde, Michaels Text erzeugt die falschen Bilder:

Die Fackelträger trugen keine Fackeln, sondern Räucherpfannen, ich denke, um die Luft zu säubern.

ODEL ist kein modernes Einkaufszentrum, sondern eine kleine Sammlung von netten Läden (keine Ketten), die in einem alten Kolonial-Gebäude untergebracht sind. Es gibt in der Mitte eine einzelne Rolltreppe in die 1. und 2. Etage, um wieder hinunter zu kommen, muss man durch das Spielzeug-Geschäft in das 2. Hinterzimmer um eine kleine Treppe zu finden: „Watch your steps and your head“. Der Food-Place war neben dem Parkplatz draussen, und bestand aus Pizza, Kaffee, Säften und original Sri-Lankanischem Essen (das Birhany und der Frucht-Joghurt-Smoothie waren super![T]

Da bezweifle noch einer, das Reisen bildet! Jetzt habe ich schon wieder was gelernt 🙂 [M]

Ein Insel der Ruhe und Raben. Ob ihr es glaubt oder nicht: so verliebt haben wir auch da gesessen!

Ein Insel der Ruhe und Raben. Ob ihr es glaubt oder nicht: so verliebt haben wir auch da gesessen!

Im Land der Löwen

September 8th, 2013

Colombo, Galle Face Hotel, 08.09.2013, 19:05 Uhr

Meeresblick mit Bier auf der Terrasse

Galle Face Hotel – Meeresblick

Bevor ich hier durch die säuselnde Brandung vollständig eingeschläfert werde, da krame ich doch lieber das Netbook raus und beginne die Eindrücke des Tages (und der vergangenen Nacht) für die digitale Ewigkeit festzuhalten.
Derzeit geniessen wir hier auf der Terrasse des Galle Face Hotel (das älteste Hotel von Colombo) mit Meerblick einen ‚Sri Lanka Sundowner“ und eines der lokalen Biere, das „Lion Lager“.

Sundowner und einer der Löwen

Sundowner und einer der Löwen

Kurz darauf war sie weg ...

Kurz darauf war sie weg …

Die Aufforderung das Bier zu leeren kam im Moment, da Tanja auch nach Essen ist.
Der Plan ist das im „Gallery Cafe“ einzunehmen. Mal sehen, ob es jetzt auch noch TukTuks gibt, die uns dort hinbringen. [M]
Sorry, ich muss ein bischen drängeln, denn der Arrak-Cocktail auf quasi nüchternen Magen (nur eine Mini-Tüte Chips zum Sonnenuntergang) und nach nur ein paar Stunden Schlaf verteilt auf zwei Flüge wirkt schon!
WIR SIND DA!!!!! Darauf habe ich in den letzten Stress-Wochen schon nicht mehr zu hoffen gewagt. Die Flüge waren pünktlich (in D’dorf sogar 5 min zu früh), die Verpflegung auserlesen (asiatisches Huhn im 1. und gekochtes Sri Lanka Frühstück im 2. Flieger) und die Unterhaltung abwechslungsreich (Backgammon und Tetris und ca. 30 Filme zur Auswahl).
Hier in Colombo sind wir zur Strand-Promenade gewandert und haben mit allen Bevölkerungsgruppen Sri Lankas Drachen steigen lassen und den Sonnenuntergang genossen. Als besonderes Schmakerl wurde uns noch eine Fahnen-Wegpack-Zeremonie mit drei Soldaten geboten. Das sind die zufälligen Highlights des Reisens auf unsere Art: Wenn ich von einem Guide dorthin geschleift worden wäre, wäre es nicht halb so schön gewesen wie das zufällige dort sein! [T].

Colombo, Gallery Cafe, 08.09.2013, 19:45 Uhr
Ja, es gab ein TukTuk (das ist so eine Art Motorad mit überdachter Sitzbank für den lokalen Transport).

TukTuks warten bei Sonnenuntergang aufuf Kunden

TukTuks warten bei Sonnenuntergang auf Kunden

Jetzt sitzen wir stilvoll unter einem Ventilator und einem Kerzen-Kronleuchter mit Blick auf den Innenhof und geniessen zwei verschiedene Lager. Die kommen in der Flasche mit einem gekühlten beschlagenen Glas und werden dann gaaaanz langsam von einem Kellner ein- und nachgeschüttet: So geht Genuss![T]
Wobei meins diesmal kein Lions, sondern ein „Three coins“ ist. Ich muss doch erst noch herausfinden, welches ich in den nächsten 3 Wochen den Vorzug geben werde.
Hier im Gallery Cafe fühlte ich mich mit meinen Shorts erst underdressed, aber jetzt wo ich auch nach dem ersten Staunen im Zwielicht auch andere mit Shorts entdecke, ist wieder alles im Lot[M]
Nun wollen wir mal nicht die Reiseführer allzuschlecht machen: das „Black Pork Curry“. das (im Reiseführer empfohlen wurde) war wirklich hervorragend. Da tritt für mich die Diskussion um den Nachtisch in den Hintergrund ;-). Zwischenzeitlich hatten wir eine Diskussion, ob dumme Touris mit zuhochgezahlten Taxipreisen im Endeffekt zu Globalisierungsdiskussionen im Urlaubsland führen können. Aber ich glaube, es war gut, das nicht bis zum Ende durchdisutiert zu haben [M].
Genau: wahrscheinich wird der Fahrer von den zusätzlich verdienten Geld seiner Tochter am nächsten Sonntag auf der Promenade Seifenblasen kaufen, und uns tut die Ausgabe von 1,50 € wirklich nicht weh, auch wenn ein Einheimischer wahrscheinlich nur die Hälfte gezahlt hätte….
Noch einen Nachtrag zu den Reiseührern: Es ging mir nicht um die Buch-Form, im Gegenteil, der unsrige hat uns heute schon drei gute Tipps gegeben. Es ging mehr um eine Rundreise, die man von Deutschland mit einem Fahrer/Guide buchen kann [T].

Einholen der Nationalflagge bei Sonnenuntergang

Einholen der Nationalflagge bei Sonnenuntergang

Na, dann schauen wir ab übermorgen mal, ob und wie wir ohne „rund“ kommen. Und wenn sich jemand fragen sollte, ob sich die Löwen im Titel auf die Anzahl der Biere beziehen, dann muss ich enttäuschen: Der Löwe findet sich nämlich auch in der Nationalflagge Sri Lankas. [M]

Gleich geht’s loohoos!

September 7th, 2013

Liebe Reisebegleiter,

Am Anfang war das Chaos

Am Anfang war das Chaos

dieses Jahr sind die letzten Stunden und Minuten vor der Abreise doch etwas anderes als in den Jahren zuvor. Musste (oder konnte) ich seinerzeit alleine durch die Stadt streichen und letzte Eindrücke des Novembers sammeln, so war ich dieses Jahr in charmanter Begleitung. Tanja hatte, wie ich, bereits gestern ihre letzten Arbeiten erldigt und so blieb gegen Mittag ausreichend Zeit für ein gemeinsames „Früh“stück zur Einstimmung auf die bevorstehende Reise.

Und während sonst die Vorweihnachtszeit mit Weihnachtsmarkt die letzten Eindrücke bei mir hinterließen, so drängelte sich heute alle Welt auf einem Heimwerkermarkt.

Alles in Ordnung

Alles in Ordnung

Was ich immer wieder bewundere: wie aus Chaos  Ordnung werden kann. Bei Umzügen sind ähnliche Wunder möglich, wie das, was Tanja vollbracht hat. Vorhin noch alles im Zimmer verteilt,  scheint jetzt alles in den Rucksäcken verstaut zu sein. [M]

Ja, ja, die Welt ist voller Wunder! Dazu gehört auch, dass ich heute um kurz nach sieben! ohne Wecker!!! aufgestanden bin, um das Packen zu vollenden.

Ursprünglich hatte ich geplant, in Düsseldorf bei einem Tri zu helfen. Ich befürchte, wenn ich schon heute morgen mit vollständigem Gepäck losgemusst hätte, wäre mein Bett heute Nacht leer geblieben… So war ich aber tatsächlich irgendwann fertig und konnte nach dem Frühstück und letzten Besorgungen sogar noch zum Abschied ins Freibad – ein schöner erster Urlaubstag!

Jetzt freue ich mich auf’s Flugzeug. Da wir ja nicht in Argentinien sind, bin ich zuversichtlich, dass der nächste Blog-Eintrag nicht aus Europa kommt! Ich freue mich auf die Reise und Eure virtuelle Begleitung.[T]

 

Wieder auf Sendung

August 8th, 2013

… zumindestens der Versuch wieder auf Sendung zu gehen 🙂

Unsere diesjährige Fernreiseplanung ist ein zartes Pflänzchen, das von Tanja vor Monaten gesetzt aber noch nicht so richtig gedeihen will.

Bisher konnte ich Nachfragen zum Urlaub nur mit unserem ersten Zielort, kurz hinter Indien beantworten. Eine ungefähre Vorstellung, wie und wohin es danach weitergeht haben wir, äh eigentlich eher Tanja, schon. Naja, es bleiben ja noch fast genau 4 Wochen Zeit, bis wir dann schließlich gen Osten aufbrechen werden.

Wir halten Euch auf dem Laufenden [M]
TaMi