2 Stunden auf dem Bahnhof: Wie Sri Lankaner uns kennenlernen

Pigeon Island Beach Resort, Nilaveli,14:40 Uhr

Heute ist Regional-Wahl in Habanara, darum sollen die Busse besonders voll sein. Aber wir haben ja schon seit zwei Tagen versucht herauszufinden, wie wir mit dem Zug an die Küste kommen.

Habarana Railway Station

Habarana Railway Station

Die Abfahrtzeiten schwanken zwischen 10 und 11 Uhr, im Netz gibt es nur den Nachtzug und zudem sind zwei Bahnhöfe in der Nähe, und es gibt widersprüchliche Angaben, von welchem man abfahren soll. Egal: Wir haben für 9 Uhr ein Tuk-Tuk bestellt, und lassen uns zu dem nähergelegenen Bahnhof bringen. Der Bahnbeamte versichert glaubhaft, dass der Zug nach Trincomalee um 11 Uhr kommt, und verkauft uns auch schon mal die Fahrkarten: 2€ für uns beide für ca. 90km.
Und da es erst 9:20 Uhr sind, setzen wir uns einfach hin und warten ab.
So nach und nach füllt sich der Bahnhof, und während ich von einer netten Familie aus Colombo erst um ein Photo gebeten und dann in ein Gespräch verwickelt werde, darf Michael mit einer jungen Dame flirten.

Zwei Künstler warten auf einfahrenden Zug

Zwei Künstler warten auf einfahrenden Zug

Schon spannend, so etwas über die Urlaubs- und Schulsitten zu erfahren und nebenher über das UNESCO Welterbe in Sri Lanka und Deutschland zu plaudern. Am Ende habe ich einen Namen, um mich auf Facebook mit einem Journalisten aus Colombo zu verbrüdern und eine Menge über Sri Lanka gelernt.[T]

 

Kontaktaufnahme

Kontaktaufnahme

Ich war schon ein wenig neidisch, dass Tanja direkt wieder in Kontakt zur Bevölkerung war, während ich lesend auf der Bank sass. Aber ich wollte mich nicht evtl. störend dazugesellen. So lass ich noch ein Weilchen über die Industrielle Revolution in Europa und verglich die in der Geopoche dagestellten Bilder aus dem Europa des 19 Jhd im Geiste mit dem Sri Lanka von heute.
Kaum hatte ich die Zeitschrift abgelegt, bot die junge Dame neben mir etwas in Zeitungspapier eingewickeltes an, das wie Haselnüsse aussah. Erst zögerte ich (wg „Cook it, peel it or forget it“), dachte mir dann aber sch…, ist doch unhöflich wenn ich nix nehme. Und schwupp war ich mit ihr im Gespräch. Ihre Schhwester studiert German studies in Colombo und sie warte mit ihrer Mutter auf den Zug nach Colombo, wo sie wohne. Was genau sie dort macht, konnte ich nicht herausfinden. Jedenfalls wollte sie meine Telefonnummer, die aus Sri Lanka hat ihr nicht gereicht, mehrmals die Frage, nach der in Deutschland. Und ob sie mich wirklich anrufen dürfe? EMail, Facebook und Youtube war für sie kein  Thema. Es war eine sehr nette Unterhaltung, die als ihr Zug dann kam, mit einer herzhaften Verabschiedung von mir und Tanja endete. Jetzt war auch für mich die Welt wieder in Ordnung. [M]

Stellwerk in Habarana

Stellwerk in Habarana

So um 10:45 Uhr traf dann der Zug nach Colombo ein, und es wurde wieder leerer. Kurz danach kam die nächste Frage nach einem Photo – es ist doch immer wieder schön, die Attraktion zu sein, statt selbst nur alles zu knipsen! Diesmal war es ein sehr gut englisch sprechender älterer Herr aus Colombo, der mit Fahrer und Helfer unterwegs ist, weil er Eisenbahnen liebt. Im folgenden Gespräch wurde uns ein von ihm geschriebenes Buch über einen speziellen Zug in Sri Lanka und eine Visitenkarte mit goldener Prägung überreicht. Ausserdem haben wir erfahren, dass wir nach ca. 20 Minuten umsteigen müssen (Galoya junction), er würde dann auch wieder am Bahnhof

Der Bahnenthusiast

Der Bahnenthusiast

stehen. Schon sehr nett, die Sri Lankaner, unser Tag heute war sehr reich![T].

Wohl wahr. Diese 2 Stunden auf dem Bahnhof haben wieder einmal gezeigt, was für liebenswerte und im positiven Sinne neugierige Menschen hier in Sri Lanke leben. Ich erinnere mich noch daran, wie ich am ersten Tag in Colombo am Galle Face Green die Bitte von einem Jungen nach einem Foto mit mir abgeleht habe. Mir ist nun klar geworden, das meine Ablehnung allein aus meiner anfänglichen abwartenden Anspannung und in völliger Unkenntnis der Menschen hier im Land erfolgte. Heute würde ich sicher gerne Ja zu einem Foto sagen [M].

Sri Lankanischer Bahnangestellter

Sri Lankanischer Bahnangestellter

Im "historischen" Abteil 3. Klasse

Im „historischen“ Abteil 3. Klasse

In Trincomalee haben wir uns dann mal wieder ein Tuk-Tuk gegönnt, immerhin waren es noch 16km zu unserem nächsten Paradies. Schon am Empfang wurde uns ein kühles feuchtes Handtuch und ein Saft gereicht, das Zimmer ist nett, das offene Restaurant geschmackvoll (und mit WLAN), der Pool groß, der Strand traumhaft und direkt vor der Tür: Hier können wir jetzt 3 Tage abhängen! Für unsere Stalker: Wir haben ein Angebot mit 30% Rabatt, sonst hätten wir dieses Hotel bestimmt nicht ausgewählt![T].

Unser Paradies in Nilaveli

Unser Paradies in Nilaveli

Playa de Nilaveli

Playa de Nilaveli

Sonnenuntergang im Paradies

Sonnenuntergang im Paradies

Beim Bilder kopieren heute Abend kamen dann auch noch zwei Anrufe. Zum einen hatte sich Tilak (und nicht Tira) nochmal gemeldet. Wir hatten uns leider zweimal in Habarana verpasst, um Adressen auszutauschen. Das haben wir dann jetzt per SMS erledigt.
Und die Schwester des jungen Mädchens vom Bahnhof hat angerufen, um mit mir und Tanja ein wenig auf Deutsch zu plaudern. Das fanden Tanja und ich echt beachtlich. [M]

Und jetzt gibt es Reis mit Curry! [M]

One Response to “2 Stunden auf dem Bahnhof: Wie Sri Lankaner uns kennenlernen”

  1. roberto sagt:

    So so – dann habt ihr ja bald hübschen, weiblichen Besuch in Aachen aus Sri Lanka. Die Mädels sind doch sicher größtenteils hübsch – oder??

    Wat soll dat denn mit der Stalkerei?? Reisebegleitendes Interesse passt doch woht eher 🙂

    Ausserdem kann man garnix von eurem Erholungsdomizil sehen, weil „website under construction“ – aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten – toller Strand auf jeden Fall – das ist recherchiert und nicht gestalkt!

    Redet ihr da eigentlich hauptsächlich englisch oder könnt ihr das auch schon ein bisschen auf srilankalenisch?

    Dann erholt euch mal schön, lasst euch futtermässig ganz dolle verwöhnen und geniesst das tolle Wetter (soll so um die 33° sein) denn bei uns ist es dagegen saukalt.

    Die BöPi-Grüße hab ich ausgerichtet – liebe Grüße zurück – Martina hat es nicht geschafft – und wird es auch bis zum Ende eurer Reise nicht schaffen – sich „freizuschalten“ – ist aber auf die „Live-Berichterstattungen“ gespannt. Hat glaube ich im Moment auch mehr Küchenplanung als Sri Lanka im Kopf.

    Macht dat jut – bis denne – und wenne Zeit hast Michael – morgen (Sonntag) ist in Sichtweite Richtung Osten das Formel 1 Rennen in Singapur.

    Tschökes Roberto (Hobbystalker)

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