Wolkenmädchen

Saunters Paradies Hotel, am Pool, 15:30 Uhr, 19.09.2013 (Vollmond und somit Feiertag und Schulfrei)

Man(n) muss sich erst daran gewöhnen. An dieses faule rumliegen am Pool. Seit 2 1/2 Stunden liegen wir hier nun schon. Zwischendurch eine wohltuende Abkühlung im angenehm temperieren Wasser, ein kleines Nickerchen zwischendurch. Und doch hatte ich zwischenzeitlich kurz den Gedanken aufzustehen und die 50 m nach nebenan zu gehen und Tira zu fragen, ob ich ihm nicht was helfen kann. Aber vermutlich würde ich ihm nur im Weg rumstehen.

Blick auf den Magmaschlot

Blick auf den Magmaschlot

Heute morgen um 6:58 Uhr rief er an und wollte wissen, ob wir um 7 oder um 8 nach Sigiriya gebracht werden wollten. Abgemacht hatten wir gestern 7. Was soll’s, um zwanzig nach sieben kam er angetuckert und lud uns neben seinen ältesten Sohn ins Tuk-Tuk. Auf der Strasse nach Habarana kamen wir an seinem Haus vorbei, der Kurze stieg aus, lief zum Haus und „zwang“ seine kleine Schwester uns zuzuwinken, stieg dann wieder ins Gefährt und wir fuhren, nach … wohin? Aufmerksame Leser wissen es: ein Tuk-Tuk muss vor jeder wichtigen Fahrt erstmal, na? Na klar: Betankt werden! Aber danach ging’s dann über die Abkürzung durch den Dschungel (eine im übrigen schmale, aber frisch geteerte Strasse) Richtung Sigiriya. Zwischendurch wurde kurz an einem Altar mit Ganesha gehalten, um Schutz für die Fahrt zu erbitten, da die Strasse auch gerne von Elefanten benutzt wird.

Schildkröte am Wegesrand

Schildkröte am Wegesrand

Ab und an hielt Tira an und zeigte uns ein Gürteltier?, eine Schildkröte, mehrere Pfaue aber (zum Glück) keine Elefanten. [M]
Wir haben nicht nur Ganesha, sondern auch Buddha um einen Segen gebeten. Touris wollen immer vor irgendwas photographiert werden, also haben wir uns pflichtschuldig hingestellt und uns photographieren lassen. Danach haben wir dann Tira und seinen Sohn an gleicher Stelle abgelichtet: Es geht um Gerechtigkeit![T] Naja, eigentlich wollte Tira, dass wir uns davor stellen. [M]

Sigiriya - Der Felsen in der morgensonne

Sigiriya – Der Felsen in der morgensonne

In Sigiriya angekommen verständigten wir uns darauf, dass wir ihn anrufen würden, wenn wir fertig seien. Und so zogen wir beide dann gen Magmaschlot. Der Weg führte durch eine vor Jahrhunderten mit großen technischen Fertigkeiten angelegte Brunnenanlage weiter zu den Treppen am Einstieg. Ein faszinerendes Bild, dieses Naturgebilde vor sich in die Höhe ragen zu sehen. Vereinzelt tauchten in großer Höhe schon diejenigen auf, die unterwegs keine Mini-Safari hatten und somit vor uns am Ort waren.

Blick auf den Garten

Blick auf den Garten

Bald waren wir ebenfalls höher und an Wendeltreppen angelangt, die zu und von den Fresken aus dem 5. Jhd führten. Die Wolkenmädchen sind mit hoher Kunstfertigkeit als Fresken auf Putz aufgetragen, der den Fels bedeckt. Üppig ausgestattete Damen, deren Bedeutung die Gelehrten nicht ganz eindeutig zuordnen können.

Wolkenmädchen I

Wolkenmädchen I

Wolkenmädchen II

Wolkenmädchen II

Aufstieg durch das Maul des Löwen

Aufstieg durch das Maul des Löwen

Durch die Löwenklauen weiter hoch, laut Warnschilden an Wespen-, ich würde eher Hornissennestern sagen, vorbei, die am steilen Fels hängen. Eine eiserne Treppe führt dann zum Plateau am Gipfel, was auch in mehreren Etagen angelegt ist und früher erst eine Klosteranlage und später ein Palast war. Überraschend groß und weitläufig konnten wir über verschiedene Treppen gehend, die Anlage bestaunen. An einigen Stellen blies der Wind uns sturmartig um die Ohren und Sand ins Gesicht.

Faszinierende Weite

Faszinierende Weite

Die Ausicht über das Umland war natürlich gigantisch. Berge in der Ferne und Urwald ringsrum.

Buddha - hoch über den Wipfeln

Buddha – hoch über den Wipfeln

Auch ein Buddha war zu sehen, der in einiger Entfernung über den Wipfeln thronte. Das Beste am Abstieg war eine Affenfamilie, die direkt neben uns langsam aber sicher den Berg runterturnte. Faszinierend denen beim Lausen und Spielen zuzusehen. Den Abschluss bildete ein Besuch im Museum, dass die Japaner Sri Lanka geschenkt haben. Dann riefen wir Tira an, der uns dann gegen 13 Uhr, statt neben seinen Sohn, zu drei Bananenkisten verfrachtete, die er in Dambulla zwischenzeitlich gekauft hatte. [M]

Hübsch häßlich, oder?

Hübsch häßlich, oder?

Oh wie süß!

Oh wie süß!

Da wohnen die Termiten

Da wohnen die Termiten

Affenbande beim Spielen

Affenbande beim Spielen

Als wir heute morgen am Berg ankamen, waren nur Touris unterwegs (es ist doch nett, wenn man die Wolkenmädchen in Englisch, Italienisch oder Rusisch erklärt bekommt).

Steil Treppauf und -ab- Gut, dass es zwei Spuren gibt

Steil Treppauf und -ab. Gut, dass es zwei Spuren gibt.

Beim Abstieg kamen uns dann auch große Gruppen und Familien aus Sri Lanka entgegen. Ich finde es immer schön, wenn auch die Bewohner des Landes selbst die Gelegenheit haben, sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Dann fühlt man sich nicht immer so als ehemalige Kolonialmacht…[T]
(das brauchen wir (hier zumindestens) eh nicht, denn wir sind ja keine Portugiesen, Niederländer oder Briten [M])

Was auch noch festgehalten werden sollte, weil hier selbstverständlich, aber sonst bald vergessen: Leckereien vor Ort sind die Super Cream Cracker und Hawaian Cookies von Munchee, die Mango- oder Lemon-Puffs (quasi in Sandwich aus zwei mit Zucker bestäubten Butterkekse, mittendrin eine zuckrige Fruchtpaste) von Maliban, weiter die Biere Lion Lager und Lion Stout, Reis mit Curries (am besten ist meistens das Dhal (also gelbe Linsen) und dann natürlich Bananen  und Ananas. Diese kleinen braunen Samtdinger, den Namen hat Tira mir genannt, aber den habe ich schon wieder vergessen, leider eigentlich. Denn auch die Namen von vielen anderen Dinge und Personen finde ich schwierig zu merken, weil doch recht fremd für unsere Ohren.
[M]
Ich finde ja auch die lokalen Snacks sehr lecker. Nach unserer Wanderung den Berg rauf und wieder runter waren wir noch in der Canteen. Eher ein kleiner Schuppen mit einer Theke, die neue großzügige Cafeteria nebenan ist noch im Bau.

Einheimische Leckereien

Einheimische Leckereien

Dort gab es wieder die leckeren Linsen Frikadellen (Richtig: Dhal Wada) und Samosas, das ist so ein fritierter Pfannkuchenteig mit scharfem Gemüse und gekochten Eiern. Also Verhungern tun wir nicht, wenn wir auch grade beim Auswählen des Dinners sehr vorsichtig waren, und nicht die gemischte Grillplatte oder das Chicken Cordon Bleu gewählt haben. Wir wollen unsere Gastgeber ja nicht in die Verlegenheit bringen, wenn es dann gar nicht da ist. Immerhin haben wir sogar einen zweiten Nachtisch gefunden, und morgen Abend essen wir dann woanders.

Impressionen - Seerose im Sigiriya Museum

Impressionen – Seerose im Sigiriya Museum

Und jetzt wisst Ihr auch, wann wir unsere Ergüsse zu Rechner bringen: Zum Beispiel, wenn wir faul am Pool liegen oder mit einer Tasse Tee auf unserer privaten Terasse sitzen und auf den ziemlich massiven Zaun blicken. Wahrscheinlich, um die Elefanten aus dem Gelände fernzuhalten. So schön diese Tiere für die Touris sind, die lokalen Bauern sind nicht so begeistert, weil so eine Elefantenfamilie sich gerne fürs Frühstück auf ein Feld einläd. Darum gibt es hier einige Elektrozäune und auch Baumhäuser, in denen man übernachten kann um die Felder zu bewachen. Die kleinen Wege in den Wald sind alle mit dicken gelben Warnschildern versehen, in der Dämmerung sollte man da besser nicht zu Fuß unterwegs sein… [T]

One Response to “Wolkenmädchen”

  1. roberto sagt:

    Hallo srilankanesen – oder so ähnlich, wieso liegt ihr bei schönem Wetter am Pool – ich denke es regnet laufend?? Sei euch aber von Herzen gegönnt.

    Hab gerade mal auf die Karte geschaut – ihr seid ja schon ganz schön nordwärts „getuckert“. Alle Achtung – Respekt – und das alles mit so nem TukkiTukki 🙂

    Der Felsen sieht ja majestätisch aus und die Aussicht – irre einfach irre. Müssen aber ganz schön viele Stufen gewesen sein, was??!!

    Michael – pass bloss auf, dass Tanja sich nicht heimlich so’n süsses Kuscheltier einpackt. Gibt ausser mit Dir Ärger – richtig Zoff mit dem Zoll.

    Die Ladies auf Stein sehen noch noch verdammt gut erhalten aus – meine ich jetzt die Mädels oder doch die Fresken – egal.

    Na – dann hoffe ich, ihr habt den Pool, die Sonne, das Dinner und den ganzen positiven Rest noch so richtig genosssen. Bin mal gespannt, wo es als nächstes hingeht. Hier ist es jetzt DO kurz nach 19.30 h bei euch müsste demnach, wenn ich richtig gerechnet habe, jetz so ca. 23.00 h Ortszeit sein.

    Dann gute Nacht – schöne Träume und kein Neid wegen der hübschen Elefantenbeine. Ciao Roberto

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