Ausgesaugt und Ermattet

Deniyaya, Rainforest Lodge, 12.09.2013, 17:15 Uhr

Der Tag hat heute morgen um 5:45 begonnen. Auf dem Plan für heute stand der Ausflug in den Sinharaja Regenwald. Aber bevor ich weiter schreibe, gönne ich mir noch die köstliche Banane, die aus dem Lunchpaket übriggebleiben ist. Lecker!
Beim reichhaltigen Frühstück heute morgen, der Teller war voll mit saftiger Papaya, frischer Ananas und Bananen. Toast, Ei, Marmelade und Tee kompletiterten das frühe Mahl, bemerkte ich Tanjas kritischen Blick auf mein kurzärmeliges Hemd. „Meinst Du, besser lange Arme“ fragte ich. „Beim dem Getier wäre das wohl besser“. Samparth holte uns um Punkt 7 mit dem Tuk-Tuk ab und nach einer Stunde fahrt über Wege, die zu bewältigen ich einem Tuk-Tuk nie zugetraut hätte, liess sich unser Guide auch sein Lunchpaket aus einem Geschäft zuwerfen. Dachten wir jedenfalls. Er reichte mir das Päckchen auf den Rücksitz und meinte „Salt, for the Blutigel“. Oh, oh, jetzt war mir klar, dass Tanja nicht von Fliegen und Mücken gesprochen hatte. Kaum aus dem Tuk-Tuk raus, warfen wir unsere Ponchos und ich den Rucksack über, da kräuselten sich die Viecher auch schon an unseren Klamotten hoch [M].
Das sieht witzig aus, sie bewegen sich wie ca 5 cm lange Raupen: Hinten fest, steigt die Vorderseite hoch, um sich auch fest zu halten. Dann wird das Hinterteil nachgezogen. Das macht dann immer so niedliche Bögelchen [T].
Naja, den letzten habe ich mir,zurück im Hotel, beim Ausziehen meiner blutverschmierten Hose, dann vom Bein geschnippt. Der war um einiges dicker, als ein Blutegel vor der Mahlzeit ist. Fieß ist, dass die Blutung nicht stoppen will, und es trotz Pflaster einiges dauert, bis die Gerinnung einsetzt und so die Chance auf versiffte Kleidung noch etwas bleibt.

Aber der Trip durch den Rgenwald war schon toll: Die Hosenbeine in die Socken gesteckt und Schuhe dick von aussen und innen mit Salz berieben sind wir los.
Samparth hatte gute Augen und zeigte uns allerlei ungiftiges und giftiges Getier. Tanja durfte dann zu Ihrem Glück auch noch ein Bad auf Fuße der Wasserfälle nehmen. Danach ging’s dann im Eilmarsch zurück, weil wir im Anschluß noch eine Teefabrik besuchen wollten. (Was ich aber schon wieder vergessen hatte) [M]

Es ist schon erstaunlich, wieviele Schritte für so einen einfachen schwarzen Tee notwendig sind: Vortrocknen, Sieben, Rollen, Brechen und Sieben, ggf. 4 weitere Male Rollen, Brechen und Sieben, Fermentieren (nur 2,5h), Tocknen, Sortieren, Stroh raussuchen, verpacken (das Verpacken haben wir nicht gesehen). Dafür durften wir dann an 12 verschiedenen Sorten riechen und uns was für zu Hause aussuchen. Jetzt haben wir per Hand zu Ringen gerollten Schwarzen Tee, das Patent liegt bei dieser Tee-Fabrik und wurde als besondere Innovation ausgezeichnet!

Nach dem ganzen Stress und der Blut-Egel-Bekämpfungsaktion im Zimmer (freut Euch schon mal auf Photos), haben wir uns dann eine einstündige Massage mit warmen Ayurveda-Öl gegönnt. Ich muss gestehen, bei den letzten Aktionen an meinen Füssen bin ich fest eingeschlafen…[T].
Im Moment steigt die Spannung, ob der Plan fuer morgen aufgeht. Hoffentlich koennen wir nach dem Essen nochmal an den PC des Hauses, um zu pruefen, ob sich die naechste Unterkunft gemeldet hat. Fuer unsere Art zu reisen ist das Internet ein wichtiges Hilfsmittel.  Man kann zwar auch ohne, aber nur, wenn das Meiste bereits geplant und arrangiert ist. Anrufen geht zwar auch, aber es wird hier auch schon mal aufgelegt, wenn wir nicht direkt in Singhales antworten.[M]

20:15

Alles gut. Das naechste Hotel und mehr wartet auf uns (und Euch)

PS: Bilder reichen wir nach, wenn mehr Internet zur Verfuegung steht.  [TaMi]

 

One Response to “Ausgesaugt und Ermattet”

  1. roberto sagt:

    Hallo ihr beiden – Mann oh Mann und Frau oh Frau – leck mich inne Täsch – wat ihr so alles erlebt 🙂 – Habe mich durch- bzw. nachgelesen – und nur gestaunt – toll wie Tanjy so Viecher so süss beschreiben kann „Bögelchen“ – igitigit (oder wie schreibst man das, was ich meine??).

    Auf jeden Fall wieder mal echt super tolle – oder wie die Jugend sagt „geile“ – Berichte. Michael – so’n TukTuk scheint wohl mehr zu können als Du dachtest, wie?

    Am Wochenende werde ich mich mal ans „stocken“ geben und eure Wege nachvollziehen. Hört sich ja alles abenteuerlich an – aber dass ist ja das was ihr braucht / wollt / sucht – oder??

    Stellt euch nicht so an wegen dem bisschen Regen – hier regnet es auch – ok – nur leicht – aber immerhin.

    Tanja – wer hat Dich denn so einschläfernd massiert – Michael??

    So – das erst mal für heute – macht dat weiter jut – bis denne – und auch wenn dat en oller und abgedroschener Spruch ist – ich meins ehrlich – passt auf euch auf.

    හැමදෙයක්ම හරි නේද? (Soll lt. google heissen: Ist alles klar?)

    ආයුබෝවන් (und das „Guten Tag“)

    also „Liebe Grüsse“ hab ich nicht gefunden – drum auf deutsch – tschökes

    Robert

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